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10 bizarre Dinge, die es in der DDR wirklich gab

iStock / kmn-network

Stasi, Trabi oder kaum Obst im Supermarkt – diese Sachen fallen einem ein, wenn man an die DDR denkt. Es gab aber vor kuriose und sogar verstörende Dinge aus dem kommunistischen Land.

Die Mauer ist weg – und das nun schon seit über 30 Jahren. Mit der DDR ging ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte zu Ende. Das Leben in der DDR war ungewöhnlich – vor allem aufgrund der Staatssicherheit, denn man musste immer damit rechnen, bespitzelt zu werden. Einige Dinge waren aber noch viel bizarrer, die weniger bekannt sind.

Diese kuriosen Dinge gab es wirklich in der DDR

Die DDR hatte eine eigene Airline

Kaum zu glauben: Die DDR hatte mit Interflug eine eigene Fluggesellschaft. Das Kuriose: Die Airline hatte noch viele andere Ziele außerhalb der Sowjetunion. Mit Fernflügen bis nach Dubai, Havanna oder Bangkok versuchte die Interflug, der DDR-Führung das gewünschte „Weltniveau“ zu verschaffen. In den Maschinen nach Westeuropa saßen vor allem privilegierte DDR-Bürger. Die Interflug wuchs zum Billigflug-Pionier auf. Mit eigenen Shuttlebussen wurden Westpassagiere von West-Berlin zum DDR-Zentralflughafen Berlin-Schönefeld gekarrt.

Die DDR besaß eine tropische Insel

1972 widmete Fidel Castro der DDR eine Insel vor Kuba. Sie ist rund 15 Kilometer lang und 500 Meter breit und befindet sich mitten in der Karibik. Diese wurde nach dem KPD-Vorsitzenden der Zwischenkriegszeit, Ernst Thälmann, benannt. Während die Bürger in der DDR nicht mal nach Westdeutschland reisen durften, machten hochkarätige Politiker wie Erich Honecker am weißen Sandstrand Urlaub. Da die Ernst-Thälmann-Insel in militärischem Sperrgebiet liegt, ist es nicht erlaubt, sie zu betreten.

Stasi bildete Kinder zu Spionen aus

Die Staatssicherheit spionierte zahlreiche Bürger aus. Weniger bekannt ist jedoch, dass es dort auch Kinderspione gab. Diese sollten Mitschüler, Freunde oder sogar die eigenen Eltern bespitzeln. Die Kinder wurden vom Staat zu Spionen ausgebildet – jedoch nicht freiwillig. Denn die Kinder wurden von der Stasi unter Druck gesetzt und mussten Mitarbeiterverträge unterschreiben.

„Sandmann“ wurde als Propagandamittel missbraucht

Als Kind ist wohl jeder mit dem „Sandmann“ ins Bett gegangen. Es ist nicht nur Kult, sondern stammt offiziell aus Ostdeutschland. Manche Folgen unterscheiden sich aus West- und Ostdeutschland enorm. Im Westen galt der „Sandmann“ als eine harmlose Kinderserie – in der DDR wurde die Serie auch als Propagandamittel missbraucht. So gab es beispielsweise Folgen, wo das Sandmännchen ein Zeltlager der jungen Pioniere besucht oder mit sowjetischen Kriegspanzern durch die Gegend fährt.

Robotron war das deutsche Microsoft

Die DDR galt im Vergleich zum Westen deutlich rückständiger. Und dennoch gab es einige Dinge, die überraschend waren: In Ostdeutschland gab es ein deutsches Microsoft. Die Rede ist von dem Unternehmen Robotron. Die Firma war der größte Computerhersteller in der DDR und hatte rund 70.000 Mitarbeiter – das ist rund halb so viel wie Apple. In den 1980er Jahren erlangte Robotron auch für den westdeutschen Markt Bedeutung, indem Peripheriegeräte wie Drucker für Heimcomputer geliefert wurden. Robotron hatte zum Ende der DDR einen Jahresumsatz von 13 Milliarden Mark.

FKK-Unterricht für Schüler

Es gab einige Unterrichtsstunden, in denen die Schüler komplett nackt waren. Einige Vorschul- und Grundschulklassen mussten im Schwimmunterricht komplett unbekleidet sein. Damit sollte die Anfälligkeit für Krankheiten gesenkt werden und es fanden auch Nackt-Wanderungen statt. Auch der Sportunterricht war teils ohne Bekleidung – sogar die Fenster wurden in der Sporthalle im Winter zur Abhärtung aufgemacht. Kinder und Jugendliche sollten außerdem so ein besseres Körpergefühl entwickeln.

Einkaufen mit Lebensmittelmarken

In der DDR herrschte ein chronischer Mangel an Konsumgütern. Das führte zu langen Warteschlangen und der Zugang zu Produkten war begrenzt. Um Verteilungsengpässe zu bewältigen, wurden in der DDR sogenannte Lebensmittelkarten verwendet. Die Menschen mussten diese Marken vorzeigen, um bestimmte Produkte zu erhalten. Im Mai 1958 wurde das System abgeschafft.

Jeder musste in der DDR arbeiten

Sowas wie Hartz IV oder Bürgergeld kannte man in der DDR nicht. Denn jeder musste arbeiten. Wer nicht arbeiten gehen kann oder will, gilt als sozialer Außenseiter. Der Paragraph 249 des Strafgesetzbuches besagte: „Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung dadurch gefährdet, daß er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit hartnäckig entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, oder wer der Prostitution nachgeht […] wird mit Verurteilung auf Bewährung oder mit Haftstrafe, Arbeitserziehung oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft.“ Der sogenannte „Asozialenparagraph“ ist keine Erfindung der DDR. Der Grundstein für dieses Gesetz wird bereits im Reichsstrafgesetzbuch des Deutschen Kaiserreiches gelegt. Wer keinem Job nachging, hatte mit keinen Leistungskürzungen zu tun, sondern mit heftigen Strafen. Arbeitsscheue Menschen mussten bis zu zwei Jahre ins Gefängnis oder man wurde zu einer „Arbeitserziehung“ verurteilt. Das bedeutete: Zwangsarbeit unter Aufsicht in einem Arbeitslager.

Kinder, die Zigaretten holen

Schon aufgrund gesetzlicher Bestimmungen wäre das heute nicht mehr möglich: Kinder wurden in der DDR oft losgeschickt, um für ihre Eltern Zigaretten oder andere Güter zu holen.

Es gab neben dem Trabi einen Sportwagen

Den Trabi kennen wohl alle. Es gab aber auch andere Fahrzeuge. Der „Melkus RS 1000“ war der einzige echte Sportwagen der DDR. Dieser konnte mit westlichen Konkurrenten mithalten und wurde auch als „Ferrari des Ostens“ betitelt. Das Kuriose: In der DDR gab es keine Sportwagenteile – deshalb war man bei der Konstruktion erfinderisch. Die Heckscheibe kam von einer Straßenbahn und die Halterung für die Fronthaube waren Ketten von Badewannenstöpseln. Der Flitzer konnte bis zu 170 km/h zurücklegen. Schon gelesen? 10 bizarre Dinge, die es nur in Nordkorea gibt

Quellen: YouTube-Kanal „Wissenswert“, MDR, Welt

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