Nordkorea kommt ständig in den Nachrichten vor. Und dennoch weiß man über das Land sehr wenig. Es gibt einige bizarre Dinge, welche es nur in dem kommunistischen Land gibt und nirgendwo anders auf der Welt aufzufinden sind. 

Die kommunistische Regierung tut alles dafür, um seine Bürger von der Außenwelt abzuschotten. Nach außen will sich das Land der westlichen Welt immer positiv darstellen – im Inneren sieht es teilweise jedoch ganz anders aus. Es gibt weltweit kein Land, dass teils solche kuriosen Regeln und Traditionen hat, wie Nordkorea.

Diese 10 kuriosen Dinge gibt es nur in Nordkorea

Nordkorea befindet sich in eigener Zeitzone

In Nordkorea ticken die Uhren etwas anders. Die Region des Ostpazifiks, wozu auch Japan und Südkorea gehören, liegt neun Stunden vor uns. Nordkorea will da aber nicht ganz mitziehen, obwohl es auf den gleichen Breitengraden wie Südkorea liegt. Das kommunistische Land hat deshalb eine eigene Zeitzone eingeführt – die Zeit wurde eine halbe Stunde zurückgedreht. Die von den „boshaften japanischen Imperialisten“ auferlegte Zeit werde abgeschafft und durch eine „Pjöngjang-Zeit“ ersetzt, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Da sich andere Zeitzonen immer 60 Minuten unterscheiden, führt diese Regel immer wieder zu Verwirrungen mit Diplomaten.

Touristen müssen einen Begleiter dabei haben

Mal schnell in den Urlaub fliegen und das Land anschauen – in Nordkorea ist das nicht so einfach möglich. Denn in der Reisefreiheit wird man hier nämlich eingeschränkt. Ausländische Reisende dürfen in Nordkorea nie ohne Begleitung durch einen einheimischen Reiseführer unterwegs sein. Wer sich nicht daran hält, wird von dem Regime als Spion angesehen. Allein auf Erkundungstouren sollte man also nicht gehen. Das kommunistische Land will nach außen einen anderen Eindruck vermitteln, als es im Inneren der Fall ist: Touristen oder auch Journalisten dürfen nur Gegenden besuchen, wo sie auf glückliche und zufriedene Menschen treffen.

Fake Cities

Eine andere Sache, die es weltweit nur in Nordkorea gibt, sind die sogenannten Fake Cities. Eine davon ist Kijŏng-dong. Es handelt sich dabei um eine unbewohnte Propagandastadt. Dort gibt es große Straßen oder auch Häuser. Hier darf jedoch keiner einziehen. Zum einen will man damit zeigen, dass man eine so starke Wirtschaft hat, dass man es sich leisten kann, in dem man Städte errichtet, in denen keiner lebt. Zum anderen könnten es sich wohl die wenigsten leisten, hier zu wohnen.

Nordkorea hat einen eigenen Kalender

Während sich beinahe alle Staaten an die Geburt Jesus Christi als Jahreszahl 0 orientieren, wurde in Nordkorea der Juche Kalender eingeführt. Die Zeitrechnung beginnt in dem Land im Jahr 1912. Es ist das Jahr, in dem das erste Staatsoberhaupt des Landes, Kim Il Sung, geboren wurde.

Das Land hat eine eigene Fast-Food-Kette

Nordkorea verabscheut den westlichen Lebensstil. Wie widersprüchlich das jedoch ist, zeigt sich an der eigenen Fast-Food-Kette des Landes: Dort gibt es Burger oder auch Pommes – praktisch wie bei McDonald’s oder Burger King in den USA. Die US-Fast-Food-Kultur hat vor allem die Hauptstadt Pjöngjang erobert.

Starres Kastensystem

Nordkoreas Gründervater Kim Il Sung führte ein sogenanntes Kastensystem ein, um Feinde zu beseitigen und Freunde zu belohnen. Und das, obwohl in der Theorie im Kommunismus eigentlich gesagt wird, dass alle Menschen gleich sind – in der Praxis in Nordkorea sieht das jedoch anders aus. Laut dem Kastensystem werden die Menschen unterschieden in: „Genossen“ (loyale Personen), „schwankende Personen“ sowie „feindlich gesinnte Personen“.

Kein freies Internet

Mobiltelefonie sind unter gewissen Einschränkungen seit 2002 möglich. Es gab zwei Mobilfunknetze: Koryolink und SunNet. SunNet wurde jedoch bereits 2010 zugunsten Koryolinks wieder geschlossen. Zugang zum weltweiten Internet haben nur wenige tausende Menschen – es handelt sich dabei meist nur um Regierungsmitglieder. „Der übrigen Bevölkerung steht über wenige PCs in Internetcafés und Universitäten ein stark zensiertes, landeseigenes Intranet zur Verfügung. Für die gesamte Bevölkerung existieren gerade einmal 1024 IP-Adressen“, heißt es laut Wikipedia.

Der Gang zur Toilette

Dass es in einigen Ländern eher schlechtere Sanitäranlagen gibt, ist bekannt. Nordkorea toppt das jedoch nochmal: Vor allem auf dem Land soll es in dem kommunistischen Land keine angeschlossenen Toiletten geben. Männer und Frauen erleichtern sich deshalb in sogenannten Latrinen, wie in dem YouTube-Video Wissenswert berichtet. Ein weiteres Problem: Fließendes Wasser gibt es kaum und auch Toilettenpapier ist eher Mangelware. Und auch die Sauberkeitszustände sind verheerend und Menschen müssen sich teilweise sogar in Flüssen waschen.

Nur wenige Frisuren sind erlaubt

Eine Regel, die für uns völlig kurios wirkt: In Nordkorea sind nur einige Frisuren erlaubt. Immerhin unter 18 Frisuren darf DIE Nordkoreanerin wählen. Männer haben hingegen nur zehn Frisuren zur Auswahl. Und es gibt noch weitere Regeln: Ledige Frauen müssen ihre Haarpracht kurz halten, verheiratete Nordkoreanerinnen dürfen längere Locken tragen, wie The Telegraph berichtet. Junge Männer dürfen ihre Haare nicht länger als fünf Zentimeter wachsen lassen. Niemand tragen darf hingegen die Frisur von Kim Jong Un. Die Polizei führt übrigens regelmäßige Kontrollen durch, ob die Haare richtig geschnitten sind.

Flucht aus Nordkorea

Es ist kein Geheimnis, dass immer wieder Menschen versucht haben, aus dem Land zu fliehen. Einige, die es aus dem Land tatsächlich rausgeschafft haben, sind wieder zurückgekehrt – und zwar freiwillig. Der Grund dafür ist grausam: Denn durch die Flucht bringt man sich nicht nur selbst in Gefahr, sondern auch Angehörige. Denn die zurückgebliebenen Angehörigen stehen unter ständiger Beobachtung der Regierung. Und diese soll sogar konkret eingreifen, wie einige Quellen berichten. Sie werden regelmäßig gefoltert, um diese von der Flucht abzuhalten. Von diesen Taten erfahrenen dann auch die Geflohenen – und kehren dann meist zurück, welche ihre Familie retten wollen.

Quellen: Eigene Recherche, YouTube-Kanal „Wissenswert“, The Telegraph, Wikipedia