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KUKKSI TEAMam
echo ' Uhr'?>Arm, aber sexy Quoten: Seit einigen Jahren laufen Sozialdokus wie „Hartz und herzlich“ sowie „Armes Deutschland“ bei RTLZWEI. Doch wie echt sind die Reportagen wirklich? Der Sender hat sich in einem Statement zu Wort gemeldet.
Sozialdokus wie „Hartz und herzlich“ und „Armes Deutschland“ haben Millionen Zuschauer und die Protagonisten wurden selber zu Stars. In den Reportagen werden Menschen gezeigt, die ganz unten sind – sie bekommen Bürgergeld, leben am Existenzminimum und der Alltag bringt viele Probleme mit sich.
Ein Kamerateam begleitet die Protagonisten in ihrem Alltag – meist in Gegenden wie die „Benz-Baracken“ in Mannheim oder im Blockmacherring im Rostocker Stadtteil Groß Klein. Es sind Menschen wie Jasmin, welche im Alter von 19 Jahren erneut schwanger ist oder Laura, die gerade mal 3,80 Euro pro Tag für Essen und Trinken zur Verfügung hat.
Es geht in den Sozialdokus bei RTLZWEI auch um Menschen, die gar nicht arbeiten wollen und lieber vom Staat leben. Die Geschichten wirken manchmal kurios und ziemlich skurril – da kommt die Frage auf: Sind die Sozialdokus eigentlich echt? Denn es ist kein Geheimnis, dass im Fernsehen grundsätzlich viel gescriptet wird.
„Das Leben der porträtierten Menschen spiegelt die Realität wider“
Der Sender stellt klar: Die Geschichten in den Sozialdokus sind echt und KEIN Fake. „Das Leben der porträtierten Menschen spiegelt die Realität wider. Es werden also keine Inhalte vorgegeben“, teilt der Sender gegenüber dem Portal derwesten mit. In einem weiteren Statement heißt es: „Bei dem Format handelt es sich um eine Dokumentation, die über Monate fast täglich produziert wird. Die gezeigten Szenen sind authentische Aufnahmen, die die Protagonisten in ihrem Alltag begleiten.“
Es handelt sich um keine „gecasteten Darsteller“
Auf der Website von „Armes Deutschland“ wird man noch deutlicher: „Die Protagonisten der Sendung sind keine gecasteten Darsteller. Es sind echte, von Armut und Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Personen. Die Folgen sind nicht gescriptet und es gibt auch kein Drehbuch. Die Personen werden in der TV-Show so gezeigt wie sie sind.“
Ist wirklich alles echt? Schummel-Vorwürfe bei „Hartz und herzlich“ entlarvt
Dennoch wurden einige Fehler in der Produktion entdeckt. Besonders die Stadt Pirmasens soll verfremdet dargestellt worden sein. „Das Winzler Viertel von Pirmasens“ lautete der Titel der Sendung. Laut der Zeitung DIE RHEINPFALZ sollen vier Bewohner jedoch gar nicht im besagten Stadtteil gewohnt haben. Zudem wurde behauptet, dass das Winzler Viertel die „gefährlichste Ecke der Stadt“ sei. Die örtliche Polizei hat jedoch verlauten lassen, dass es sich um keinen Brennpunkt handelt. Zudem wurde bei „Hartz und herzlich“ behauptet, dass das Kriegerdenkmal im Alten Friedhof von Satanisten als Kultstätte benutzt würde. Im Jahr 2015 wurde zwar tatsächlich eine Katze ohne Kopf gefunden – jedoch von einem „satanistischen Kult“ zu sprechen, sei laut einer Polizeisprecherin „absoluter Humbug“.
Die Protagonisten erhalten kein Geld
Geld erhalten die Protagonisten übrigens nicht. Denn schließlich würden Einnahmen beim Jobcenter angerechnet werden. „Die Protagonistinnen und ProtagonistInnen erhalten für ihre Mitwirkung weder ein Honorar noch Ersatzleistungen. Wäre dies der Fall, wären sie verpflichtet, die zusätzlichen Einnahmen bei den jeweiligen Ämtern anzuzeigen und würden damit möglicherweise ihren Anspruch auf Sozialleistungen verlieren“, teilte der Sender laut derwesten mit.
„Hartz und herzlich“ läuft seit mittlerweile 2016 bei RTLZWEI – mit einem riesigen Erfolg. Den Anfang machte damals die „Eisenbahnsiedlung von Duisburg“, danach wurden Protagonisten über mehrere Monate in „Die Benz-Baracken von Mannheim“, „Die Plattenbauten von Bitterfeld-Wolfen“ sowie der „Blockmacherring von Rostock“ begleitet. Erzählt werden die Geschichten sowie der traurige Alltag der Bewohner – der Sender hat damit den Nerv der Zuschauer getroffen. Die neuen Folgen von „Hartz und herzlich“ zeigt RTLZWEI täglich ab 16:05 Uhr.