Angelina und Steven aus der RTLZWEI-Sozialdoku „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?“ lassen sich die besten Ausreden einfallen, um nicht arbeiten gehen zu müssen.
Das aus Chemnitz stammende Paar hat jetzt eine neue Wohnung in Dresden-Prohlis bezogen. Die Einrichtung ist noch sehr spärlich – für neue Möbel fehlt einfach das Geld. Einer der besten Dinge in der neuen Bleibe ist die Toilette. „Als wir im Keller waren, mussten wir immer rausgehen in irgendeinen Busch, das war unangenehm“, sagt Angelina. Statt das Bürgergeld in neue Möbel zu investieren, hat die Protagonistin ganz andere Pläne: „Ich bin dann im Kaufrausch, muss noch das kaufen und das kaufen. Schminke oder Parfüm, da gönn ich mir was.“
Angelina sucht erst einen Job, wenn es WLAN gibt
Das Paar bezieht insgesamt 900 Euro Bürgergeld monatlich. An Arbeit denken die beiden eher weniger – schließlich ist die Suche nach einem Job mit einigen Hürden verbunden. Denn die beiden wollen erst damit anfangen, wenn es WLAN in der Wohnung gibt. Die neue Bleibe haben sie jedoch ohne Probleme gefunden – auch ohne WLAN. „Dafür mussten wir aber extra irgendwohin fahren, wo es freies WLAN gibt, oder uns Geld seiner Mutter für Highspeed-Guthaben leihen“, meint das Paar. Das könnte man für den Job theoretisch auch machen – jedoch sieht das Angelina ganz anders: „Aber ich mach das lieber am PC, da kann man mehr Bearbeitungen machen. Handys sind komplizierter“, redet sich die 19-Jährige heraus. Und auch Steven sieht das ähnlich: „Ich bin der Meinung, dass man so was am PC schreibt.“ Kurz danach beantragt er Sozialleistungen – per Handy.
„Ich warte ab, bis ich im Knast war, bevor ich Bewerbungen schreibe“
Zudem will man sich eine Auszeit gönnen, bevor man auf Jobsuche geht. Bei Steven kommt noch ein ganz anderes Problem hinzu: Es steht eine Haftstrafe an. „Ich warte ab, bis ich im Knast war, bevor ich Bewerbungen schreibe“, lässt er in der neuen Folge von „Armes Deutschland“ verlauten.
Steven klaut trotz Bürgergeld einfach weiter
Obwohl die beiden Bürgergeld beziehen und Steven bald in den Knast muss, klaut er munter weiter – das gibt er offen in der RTLZWEI-Sendung zu. „Ich denke noch genauso darüber wie vorher: Wenn ich es brauche, dann nehme ich es mir“, so der 18-Jährige. Ab und zu sei es laut dem Paar nötig, einfach ein paar Dinge einzustecken. Nicht beim Essen, sondern eher bei Dingen, „die ich einfach nicht einsehe zu zahlen“. Dazu zählt beispielsweise Ohren-Schmuck zum Anklemmen: „Das kleine Ding hat 13 Euro gekostet.“ Und Steven gibt noch zu: „Das ist ja ein Handgriff, da ist es weg.“
Ein schlechtes Gewissen haben die beiden nicht – es gibt aber durchaus Dinge, worauf sie nicht stolz sind. „Da gibt es schon Dinge, worauf ich auch nicht stolz bin“, meint der Protagonist – dazu zähle beispielsweise das Schwarzfahren. Bevor sie Steven nicht kannte, sei Angelina nie schwarzgefahren – das hatte sich seit der Beziehung geändert. Und deshalb hat die 19-Jährige mittlerweile auch viele Schulden: „Man muss das bezahlen, sonst erhöht sich das alles noch mehr – und ich kann es gerade auch nicht.“
RTLZWEI zeigt „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?“ immer dienstags um 20.15 Uhr.
