Slush-Eis sieht harmlos aus und ist ein beliebtes Sommergetränk. Jedoch kann der Konsum gerade für Kinder gefährlich sein. Deshalb schlagen Experten jetzt Alarm.
Sie sind süß, kunterbunt und kalt: Sogenannte Slushies können erfrischend sein und sind besonders bei Kindern populär. Besonders, wenn die Temperaturen steigen, wird oft zu Slush-Eis gegriffen. Das halbgefrorene Trinkeis bieten viele Imbisse und Eisdielen an.
Doch das Slush-Eis, das wegen seiner Konsistenz auch als Schneematsch bezeichnet wird, kann vor allem für Kinder gesundheitliche Folgen haben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt davor, dass Slush-Eis schädliche Mengen an Glycerin enthalten kann – das sei besonders bei zuckerreduzierten Varianten der Fall. Der Stoff kann vor allem bei Kindern zu unerwünschten Nebenwirkungen führen – dazu zählen etwa Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und sogar Bewusstseinsstörungen können nicht ausgeschlossen werden.
Selbst in geringen Mengen kann Glycerin für Kinder bedenklich sein, wie eine Untersuchung des Bundesinstitutes für Risikobewertung zeigt. Bereits 54 Milliliter eines stark glycerinhaltigen Slush-Eis sind für ein 5-jähriges Kind mit 20 Kilogramm Körpergewicht bedenklich.
4-jähriges Kind fiel nach dem Verzehr von Slush-Eis ins Koma
Wie Daily Mail berichtet, verlor ein 4-jähriges Kind das Bewusstsein und fiel ins Koma, nachdem es rund einen halben Liter Slush-Eis verzehrt hatte. Bei dem Mädchen aus der britischen Grafschaft Lancashire wurde im Krankenhaus eine Glycerin-Vergiftung diagnostiziert.
Zwischen 2009 und 2024 wurden 21 Kinder laut einer Studie aus Irland in der Notaufnahme nach dem Verzehr von Slush-Eis behandelt. Bei allen Kindern wurden erhöhte Glycerin-Werte im Urin festgestellt. Lebensmittelsicherheitsbehörden in Großbritannien raten bereits davon ab, dass Kinder unter vier Jahren Slushies mit Glycerin konsumieren. Experten der Birmingham Women’s and Children’s NHS Foundation empfehlen jedoch, das Mindestalter auf acht Jahre anzuheben.
„Jüngere Kinder, insbesondere solche unter acht Jahren, sollten glycerinhaltiges Slush-Eis vermeiden“, so die Forscher. Weiter heißt es: „Kliniken und Eltern sollten auf das Phänomen aufmerksam gemacht werden, und die öffentlichen Gesundheitsbehörden sollten für klare Botschaften sorgen.“
Zuckersteuer führte zu mehr Glycerin in Getränken
Besonders viele Fälle gab es in Großbritannien und Irland. Das ist auf die Einführung der Zuckersteuer zurückzuführen. Hersteller begannen daraufhin, Slush-Eis verstärkt zuckerfrei herzustellen – statt Zucker wurde Glycerin verwendet. In Ländern ohne einer Zuckersteuer wie beispielsweise in Deutschland wird meist Zucker und weniger Glycerin verwendet – jedoch sollte man auch hierzulande bei zuckerreduzierten Varianten achtsam sein.