Mit dem Ohrwurm „Inselkind“ erlangte Carolina Peukmann in der Ballermann-Szene große Bekanntheit. Schon davor hatte die Beauty einen Namen – und zwar als „Miss Germany“ sowie Schauspielerin in der RTLZWEI-Soap „Köln 50667“. Nun spricht die Musikerin über Gleichberechtigung am Ballermann und Feminismus.

Carolina Peukmann hat einen ungewöhnlichen Weg hingelegt: Nach einem abgeschlossenen Bachelor in Mathematik wurde sie Schauspielerin in der RTLZWEI-Daily „Köln 50667“ und startete dann am Ballermann durch – mit Hits wie „Inselkind“ tritt sie nicht nur an der Playa de Palma auf, sondern repräsentiert den Bierkönig auch auf Social Media.

Frauen haben es am Ballermann besonders schwer

Das Publikum auf Mallorca ist knallhart. Und es gibt auch einige Unterschiede zwischen Künstlerinnen und Künstler. Frauen haben es schwerer, sich am Ballermann durchzusetzen. „Ich würde ganz klar sagen, dass es Künstlerinnen auf der Insel schwerer haben, als die männlichen Kollegen. Nun höre ich schon die Männer, wie sie sich beklagen: ‚Ihr seid doch in der Unterzahl oder habt doch nicht so eine große Konkurrenz‘. Es ist jedoch eine männerdominierte Szene“, sagt Carolina Peukmann im exklusiven Interview mit KUKKSI.

Männer können ihren „Bauch zeigen und ein Bier darüber kippen“

Carolina Peukmann geht dann näher auf die Gründe ein: „Es geht schon damit los, dass Frauen nicht altern dürfen – Männer hingegen schon. Bei Männern ist die Optik nicht besonders relevant. Als Mann kann man am Ballermann als dicker, bärtiger, behaarter Mann auf der Bühne stehen, seinen Bauch zeigen und ein Bier darüber kippen. Die Jungs im Bierkönig sagen ‚geil‘. Das würde bei einer Frau nicht funktionieren und man würde ausgebuht werden. Frauen müssen schauen, dass sie Schönheitsstandards bewahren – es darf aber auch wieder nicht zu knapp sein. Ich hatte mir den Beach-Style überlegt. Das ist aber wieder hart an der Grenze, wo die Leute sagen könnten ‚Die hat ja nichts an‘. Aber wenn man zu viel an hat, ist man wieder zu prüde.“

Laut der „Inselkind“-Interpretin ist das optische Erscheinungsbild nicht das einzige Problem. „Bezogen auf die Optik kann man es nicht jedem recht machen. Außerdem hat man Nachteile in der Stimme. Männer haben eine kräftigere Stimme, was im Gesangsentertainment ein Vorteil ist – dazu zählt auch die Moderation und die Leute wollen ja auch angeheizt werden. Von den Tonhöhen ist es bei Männern angenehmer als bei den Frauenstimmen. Als Mann kann man am Ballermann nichts falsch machen“, so Carolina Peukmann.

Carolina Peukmann würde sich als Feministin bezeichnen

Carolina Peukmann würde sich ganz klar als Feministin bezeichnen. „Mann und Frau sind in der Gesellschaft nicht gleich gestellt. Ich würde mich als Feministin bezeichnen. Jeder Mensch, der für Gleichberechtigung ist, ist ein Feminist. Feminismus heißt nicht, dass man gegen Männer ist. Es heißt einfach nur, einen künstlichen Impuls zu setzen, das Unausgeglichene etwas anzuheben. Es geht um Gleichberechtigung. Es geht darum, dass Frauen die Wahl haben, zu machen, was sie wollen. Wenn ich einen kurzen Rock anziehen will, möchte ich das machen.“

Weiter sagt die Sängerin: „Die Reaktion der Gesellschaft bestimmt grundsätzlich unser Handeln. Wenn eine Frau am Herd stehen will und sich um die Kinder kümmern will, ist das super. Aber Frauen sollten die Wahl haben, zu entscheiden, ob sie das wollen oder nicht. Es ist aber oft so, dass Frauen gar nicht die Möglichkeit haben, das so zu machen, da sie vom Mann abhängig sind – weil sie beispielsweise weniger verdienen. Darum geht es vor allem. Männer haben jedoch auch einige Nachteile, da sie keine Emotionen zeigen dürfen. Im Vergleich zu den Vorteilen sind diese jedoch sehr gering“, verriet sie uns.