Rausziehen oder aufpassen? Eigentlich ist Coitus Interruptus keine Verhütung, sondern eine unsichere No-Go-Variante. Aber was steckt dahinter und warum ist die Sex-Methode so gefährlich?

Der Coitus interruptus bedeutet so viel wie „Rückzieher“. Laut der WHO handelt es sich dabei um einer der meistgenutzten Verhütungsmethoden – dabei ist diese Variante alles andere als sicher. Aber was hat es mit Coitus Interruptus eigentlich auf sich und weshalb ist die Methode gefährlich?

Das steckt hinter Coitus interruptus

Coitus interruptus bedeutet unterbrochener Geschlechtsverkehr. Das bedeutet: Man hat Sex ohne Kondom oder anderen Verhütungsmitteln. Der Mann zieht kurz vor dem Samenerguss den Penis aus der Scheide der Frau und kommt nicht in ihr. Beim „Aufpassen“ durch den Rückzieher besteht die Hoffnung, dass keine Samenzellen zur Eizelle gelangen – ein Trugschluss, wie statistische Zahlen belegen.

Darum ist die Sex-Variante gefährlich

Diese Methode bietet keine ausreichende Sicherheit, da es viele Männer nicht schaffen, sich wirklich rechtzeitig zurückzuziehen. Außerdem kann es vor dem Orgasmus zum Austritt von Samenflüssigkeit kommen – beispielsweise auch der „Lusttropfen“. Diesen Vorgang spüren Männer nicht und das macht den Moment so unberechenbar. Der „Lusttropfen“ kann für eine Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten verantwortlich sein.

Selbst, wenn der Mann außerhalb der Vagina kommt – es kann Sperma auf Schamlippen oder andere Bereiche rund um die Vagina gelangen und eindringen. Die kleinste Menge kann bereits für eine Schwangerschaft sorgen. Es lässt sich festhalten, dass er sich bei dem Coitus interruptus um eine unsichere Verhütungsmethode handelt. Denn meist schafft es der Mann nicht, seinen Penis rechtzeitig aus der Vagina zu ziehen. Zudem hat auch die Frau keine Kontrolle über diese „Verhütung“.

Das sagen Experten dazu

Experten raten dringend ab, den Coitus interruptus anzuwenden. „Frauen geben in der Regel nicht zu, dass sie den Coitus interruptus praktizieren, weil sie sich der Risiken voll bewusst sind und nicht verurteilt werden wollen“, erklärt Gynäkologin Dr. med. Sheila de Liz laut Cosmopolitan. „Ob und wann genau ein Mann präejakuliert, ist ganz individuell“, so die Expertin.

Und warum praktizieren viele Paare die Methode, obwohl diese unsicher ist? „Man hat vielleicht gerade kein Kondom zur Hand, möchte aber jetzt sofort Sex haben“, vermutet die Gynäkologin. Tami Rowen, US-Expertin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, ergänzt: „Auch die zunehmende Angst vor den Nebenwirkungen der Pille spielt bei der steigenden Popularität des Pull-out eine Rolle.“