Die Corona-Zahlen sind in den vergangenen Tagen wieder angestiegen – und das trotz der warmen Jahreszeit, wo diese eigentlich immer rückläufig sind. Doch was bedeutet der sprunghafte Anstieg der Infektionszahlen und welche Auswirkungen könnte das haben?
447,3 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner – diese Zahl meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag dieser Wert bei 331,8. Über 105.000 Corona-Infektionen wurden an nur einem Tag gemeldet. Doch wieso sind die Infektionszahlen sprunghaft angestiegen? Das könnte mit Pfingsten eine Woche davor zu tun haben. Über die Feiertage meldeten auch nicht alle Gesundheitsämter die Zahlen – diese könnten also etwas verzerrt sein.
Die Zahlen steigen aber insgesamt deutlich zuletzt dennoch an – und die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen. Denn nach einem positiven Schnelltest machen viele keinen PCR-Test – nur dieser geht jedoch in die Statistik ein. „In die Statistik der Neuinfektionen fließen nur positive PCR-Tests ein. Und die werden flächendeckend kaum noch gemacht. Man erkennt somit weniger ‚Silent Spreader‘, also asymptomatische Infektionen, die für die Betroffenen ungefährlich sind, aber für das pandemische Geschehen eine wesentliche Rolle spielen“, sagt Mathematiker Kristan Schneider von der Hochschule Mittweida gegenüber t-online.
Wie geht es im Herbst und Winter weiter?
Doch aufgrund der hohen Zahlen fragen sich viele, wie es in Herbst weitergeht und ob es dann wieder zu Einschränkungen kommen könnte. Ein Experte hat sich jetzt dazu geäußert. „Aus meiner Sicht sollten vor allem Menschen mit einem hohen Risiko für schwere Covid-19-Verläufe durch regelmäßige Impfkampagnen geschützt werden. Es kommt vor allem darauf an, die schweren symptomatischen Verläufe zu verhindern. Nur, wenn dies nicht durch Impfungen gelingt oder das Infektionsgeschehen so diffus wird, können neuerliche nicht-pharmakologische Interventionen wie Masken und Kontaktreduktion eine sinnvolle Ergänzung sein. Lockdowns sind aus meiner Sicht die absolut letzte Maßnahme, die man ergreifen sollte“, sagt der Infektiologe Christoph Spinner. Schon gelesen? Lucas Cordalis: So schwer war die Corona-Zeit!