Die Bundesregierung will den Konsum von Cannabis teilweise freigeben. Die Politiker haben dazu ihre Pläne vorgestellt. Der Eigenkonsum soll unter bestimmten Bedingungen künftig legal sein, auch der Anbau der Droge mit bis zu drei Pflanzen soll erlaubt werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will den Besitz von Cannabis schrittweise legalisieren. „Cannabis ist ein weit verbreitetes Genussmittel. Es wird in Deutschland oft illegal angeboten und genutzt. Damit gefährdet es häufig die Gesundheit. Besonders Jugendliche sind durch Cannabis in ihrer sozialen und kognitiven Entwicklung beeinträchtigt. Trotzdem konsumieren immer mehr Jugendliche die Droge. Die Schwarzmarktware ist häufig verunreinigt und schafft zusätzliche Gesundheitsgefahren. Das können wir nicht länger hinnehmen“, sagt Karl Lauterbach.

Bisherige Cannabis-Politik ist gescheitert

Und weiter: „Deswegen wagen wir die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene in klaren Grenzen und drängen den Schwarzmarkt zurück, flankiert durch Präventionsmaßnahmen für Jugendliche. Der Gesundheitsschutz steht dabei im Vordergrund. Die bisherige Cannabis-Politik ist gescheitert. Jetzt müssen wir neue Wege gehen.“ Die bisherige Verbotspolitik habe keinen Erfolg gebracht.

Diese Pläne wollen Politiker umsetzen

Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat er auf einer Pressekonferenz die Pläne vorgestellt. Demnach sollen in sogenannten Cannabisklubs der Anbau und die Abgabe von Gras legal sein. Der Bezug von maximal 25 Gramm Cannabis erlaubt sein, innerhalb eines Monats soll der Erwerb von bis zu 50 Gramm Cannabis legal werden. Mit bis zu drei Pflanzen soll auch der private Eigenanbau erlaubt werden. Der Verkauf über lizenzierte Fachgeschäfte soll zunächst in einigen Regionen getestet werden. Eine komplette Legalisierung wird es jedoch nicht geben. Der Gesetzentwurf soll noch im April kommen. Schon gelesen? Cannabis soll vor Corona-Infektion schützen: Was steckt dahinter?