Dieser Mythos hält sich schon seit vielen Jahren hartnäckig: Nicht verkaufte Schoko-Nikoläuse aus der Weihnachtszeit werden eingeschmolzen und anschließend zu Osterhasen verwandelt. Aber stimmt das wirklich oder ist das einfach nur Quatsch?
Übriggebliebene Schoko-Nikoläuse werden nach Weihnachten eingeschmolzen und ein paar Monate später als Osterhasen verkauft – so lautet ein Mythos, welcher sich schon lange im Netz hält.
Kurz nach Weihnachten versuchen die Hersteller, die Schoko-Nikoläuse mit Schnäppchenpreisen im Einzelhandel loszubekommen. Doch nicht alle Schoko-Nikoläuse finden einen Abnehmer! Ein Großteil der Saison-Artikel bleibt stehen – und dann? Es liegt auf der Hand, dass dann viele glauben, dass diese eingeschmolzen und anschließend zu Osterhasen verarbeitet werden. Das ist aber definitiv nicht der Fall – aus mehreren Gründen.
An dem Schoko-Mythos ist nichts dran – das sind die Gründe
Rentabilität: Schoko-Nikoläuse, welche nach Weihnachten nicht verkauft wurden, werden nicht zu Osterhasen. Das würde sich für die Hersteller nämlich aus finanzieller Sicht absolut nicht lohnen. Denn schließlich müsste die Ware erst wieder zurück zur Produktionsstätte – die Schoko-Nikoläuse müssten alle ausgepackt und anschließend eingeschmolzen werden. Schließlich müsste man die Schokoware auch noch neu gießen – der Aufwand wäre einfach riesig und auch dementsprechend teuer.
Hygienevorschriften: Auch die Hygiene ist ein wichtiges Thema. Denn stehen die Schoko-Nikoläuse einmal im Laden, dürfen diese nicht zurück in die Produktionsstätte. „Bei einer Rücknahme der Schokolade und einem erneuten Einschmelzen könnten diese nicht mehr garantieren, dass all diese Vorgaben eingehalten werden“, erklärt Elisabeth van Thiel von der Verbraucherzentrale NRW gegenüber RTL.
Solveig Schneider ist Sprecherin des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e. V. (BDSI) und erklärt laut dem SZ Magazin: „Diese Frage erreicht uns immer wieder – das Gerücht hält sich hartnäckig. Die Hersteller von Schoko-Osterhasen, -Nikoläusen oder -Weihnachtsmännern fertigen ihre Saisonartikel stets aus frisch hergestellter Schokoladenmasse. Nach den Festtagen werden sie im Lebensmitteleinzelhandel in der Regel zu reduzierten Preisen angeboten oder kostenlos an gemeinnützige Organisationen weitergegeben. Alles andere würde den Qualitätsansprüchen nicht genügen und wäre auch lebensmittelrechtlich gar nicht zulässig. Ebenso ist das Umverpacken von Saisonware weder gesetzlich erlaubt noch wäre es ökonomisch sinnvoll. Es handelt sich bei der Einschmelzung beziehungsweise Umverpackung von übrig gebliebenen Schokoladen-Nikoläusen oder -Weihnachtsmännern in -Osterhasen also um einen Mythos.“
Es ist also ein Gerücht, welches nicht der Wahrheit entspricht. Und Schoko-Nikoläuse, welche keinen Abnehmer finden, werden nicht weggeschmissen – das wäre viel zu schade. Stattdessen werden diese an Kindergärten oder gemeinnützige Einrichtungen verschenkt. Und wenn man zu Hause noch zu viele Schoko-Nikoläuse vom Weihnachtsfest übrig hat, kann man daraus eine Kuchenglasur oder ein Schoko-Fondue zaubern.
