Eigentlich soll es um Migration und die K-Frage der Union gehen: Bei Caren Miosga ist Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst zu Gast. Dann kommt es jedoch zu einem Zwischenfall: Mehrere Demonstrantinnen crashen plötzlich die ARD-Talkshow.
Am Sonntagabend ist es in der politischen Talksendung von Caren Miosga zu einer Störaktion gekommen. Zunächst machten zwei Frauen mit Zwischenrufen auf sich aufmerksam, danach hielten sie Tücher vor die Kamera. Laut der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) waren darauf die Gesichter der kurdischen Journalistinnen Gülistan Tara und Hêro Bahadîn zu sehen.
In einer Pressemitteilung zur Störung, die später im Netz kursierte, schreiben die Aktivistinnen: „Wir gedenken mit unserer Aktion allen ermordeten Journalistinnen und Journalisten. Wir kritisieren die deutsche Medienlandschaft für ihre Ignoranz und die Stille, die auf die Morde an den kurdischen Journalistinnen folgte.“ Und weiter schreiben sie: „In einer einstündigen Talkshow, in der manchmal mehr Krawall statt Kompromissen gesucht wird, kann nicht jedes Thema der Welt aufgedröselt werden. Hier und in den vielen anderen politischen Sendungen von ARD und ZDF setzen Journalisten aber Themen. Wir verstehen nicht, warum die Ermordung der Journalistinnen durch das türkische Militär nicht auch eines ist.“
So reagiert Caren Miosga auf den Zwischenfall
Kurz nach einem Gespräch der Moderatorin mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) waren die Zwischenrufe zu hören. Danach waren auch die Schilder im Fernsehen zu sehen. Caren Miosga blieb ruhig: „Es gibt zwei Protestler, ich weiß nicht, ob sie das zu Hause sehen können. Sie halten zwei Plakate hoch und ich kann nicht so richtig lesen, was darauf steht“, so die Talkmasterin. Dann bat die Moderatorin, dass die Aktivistinnen ihre Forderungen näher erläutern oder das Studio verlassen.
Offenbar wurden die zwei Damen dann von Sicherheitspersonal aus dem Studio geführt und Caren Miosga bat, sich an die Redaktion zu wenden. Die beiden Frauen seien freiwillig mitgegangen. Ein Sendersprecher erklärte: „Es handelte sich um ausrollbare Stofftransparente, die bei der sorgfältigen Einlasskontrolle nicht festzustellen waren.“