Fernab der großen Metropolen gibt es Ortschaften auf der ganzen Welt, die ganz eigene Regeln haben und das Leben dort ein ganz anderes ist. Eine Gemeinde ist sogar aus Deutschland dabei.
Es gibt kuriose Orte auf der Welt, wo es andere Regeln gibt und die Bewohner in einer anderen Welt leben. Von Nudisten-Dörfern bis hin zu Menschen, welche unter der Erde leben oder eine Gemeinde mit Puppen – wir stellen die außergewöhnlichsten Dörfer weltweit vor.
Das sind die außergewöhnlichsten Dörfer auf der ganzen Welt
Tamestown (China)
Tamestown wirkt zunächst wie ein normales Dorf mit Wohnhäusern sowie einer klassischen englischen Architektur. Man könnte meinen, dass man sich in England befindet – jedoch weit gefehlt. Denn dieses Dorf liegt in China und wurde nach britischem Vorbild aufgebaut.
Sunland Holiday Village (Australien)
Bei Sunland Holiday Village in Australien handelt es sich um ein Nudisten-Dorf. Die hohen Temperaturen ermöglicht es allen Bewohnern, völlig unbekleidet herumzulaufen. Deshalb buchen FKK-Urlauber aus aller Welt hier gerne ihren Urlaub. Eigentlich war dafür damals ein FKK-Campingplatz vorgesehen – daraus entwickelte sich ein Dorf mit einer richtigen Infrastruktur.
Nagoro (Japan)
Einst war Nagoro auf der Insel Shikoku im Süden von Japan ein florierendes Tal. Die Einwohner zogen dort jedoch nach und nach weg. Alle früheren Bewohner sind dort zurückgekehrt – und zwar in Form von Puppen. Denn in dem ganzen Dorf sind Vogelscheuchen zu sehen und es sieht so aus, als würden diese dort unterschiedlichen Aufgaben nachgehen – beispielsweise gibt es Puppen, welche an der Haltestelle auf den Bus warten oder in Gesprächsrunden sitzen. Jede Puppe hat einen Beruf und eine individuelle Lebensgeschichte. In dem Dorf soll es über 200 Puppen, aber nur 29 Bewohner geben. Grund für das Puppen-Dorf? Das Dorf starb langsam aus – deshalb fing eine Bewohnerin an, überall Puppen in dem Dorf aufzustellen, damit es nicht einsam wirkt.
Coober Pedy (Australien)
Auf den ersten Blick ist Coober Pedy in Australien ein gewöhnliches Dorf. Jedoch sieht man hier kaum Menschen – genau das ist die Besonderheit: Denn diese leben vorwiegend UNTER der Erde in Wohnhöhlen. Die kleinen Häuser, die man in dem Wüstendorf sieht, bilden den Eingang in die Wohnhöhlen. Der Grund? In dem Dorf ist es meist extrem heiß bei über 40 Grad – die Bewohner verbringen ihren Tag bei angenehmen Temperaturen unterirdisch. Eine Klimaanlage wird dafür nicht benötigt. Sogar unterirdische Kirchen und Hotels gibt es in dem Dorf.
Māwsynrām (Indien)
Māwsynrām ist der wohl nasseste Ort der Erde. Denn hier regnet es dauerhaft. Genauer gesagt hält er den Rekord für den höchsten durchschnittlichen Jahresniederschlag. Jedes Jahr fallen hier unglaubliche knapp 12.000 Liter pro Quadratmeter Regen. Selbst in der Trockenzeit stauen sich die Wolken in dem Dorf. Die rund 1.000 Bewohner bekommen die Sonne hier selten zu Gesicht. Der Griff zum Regenschirm, wenn man die Wohnung verlässt, gehört in Māwsynrām dazu.
Yangsi (China)
Und es geht nochmal nach China – genauer gesagt nach Yangsi. Die Hälfte der Bewohner dieses abgelegenen und geheimnisvollen Dorfes sind Kleinwüchsige – jedoch hat bisher noch niemand herausgefunden, warum das so ist. Einige Einheimische behaupten jedoch, dass das schlechte Feng Shui (eine uralte Technik, die dazu dient, mehr Harmonie und Wohlbefinden in das Leben der Menschen zu bringen) in der Gegend für das verkümmerte Wachstum verantwortlich ist. Von den rund 80 Bewohnern sind rund die Hälfte – also um die 40 Bewohner – auffällig klein. Der größte Bewohner der Insel soll gerade mal 1,16 Meter groß sein.
Colma (Kalifornien)
Colma im US-Bundesstaat Kalifornien wird auch die Stadt der Toten genannt. Der Grund? Hier gibt es mehr Tote als lebendige Bewohner. In der kleinen Stadt leben rund 1.500 Menschen. Jedoch gibt es hier so viele Friedhöfe, dass mehr als 1,5 Millionen begraben sind. Rund 0,1 Prozent der Bevölkerung sind also nur am Leben. Das ist kein Zufall: Colma wurde im Jahr 1924 als Totenstadt gegründet, da in den umliegenden Städten kein Platz war, um die vielen Stadtbewohner zu begraben.
Shani Shingnapur (Indien)
In einem kleinen Dorf im Westen Indiens läuft das Leben in etwas anderen Bahnen als in anderen Dörfern rund um den Globus. Denn in Shani Shingnapur leben die Menschen in Häusern ohne Türen oder Schlüssel. Und Verbrechen gibt es auch keine. Selbst die örtliche Bank wird nachts nicht verschlossen. Und warum ist das dort so? Die Menschen glauben an den besonderen Schutz der Hindu-Gottheit Shani.
Kodinh (Indien)
Kodinh ist das Dorf der Zwillinge! Denn hier gibt es so viele Zwillingsgeburten wie nirgendwo anders auf der Welt. Ungefähr 45 von 1000 Geburten hier sind Zwillingsgeburten – das sind 700 Prozent mehr ist als der Durchschnitt in der Welt. Das Phänomen konnte bisher noch nicht geklärt werden.
Jamel (Deutschland)
Auch in Deutschland gibt es ein kurioses Dorf. Jamel liegt in Mecklenburg-Vorpommern und bietet eine traumhafte Landschaft – doch schnell merkt man, dass in der Gemeinde einiges anders ist. Denn hier sieht man Flaggen von Reichsbürgern und zweifelhafte Innenschriften. Jamel wurde als „Nazi-Dorf“ in Deutschland bekannt und die meisten Bewohner sollen rechtsextreme Ansichten haben. „Grillen gegen links“ oder Fackelmärsche gehören zu den normalen Aktivitäten in dem Dorf.
Quellen: Wissenswert, wetter.com, Travelbook, RP Online