Das Verschwinden der Maus-Figur vor dem WDR-Gebäude in Köln hat Rätsel aufgegeben. Nun ist klar, was und vor allem wer dahintersteckt. Die Maus-„Entführer“ wollen eine Botschaft senden. Es handelt sich dabei um einen Protest gegen die Kürzungen bei ARD und ZDF.
Die in Köln verschwundene Figur der beliebten Maus ist wieder aufgetaucht – und hinter ihrem Verschwinden steckt eine politische Aktion. Wie sich nämlich herausstellte, ist die Kampagnenorganisation „Campact“ dafür verantwortlich, welche die Maus vor dem WDR-Gebäude gekidnappt hat. Die Maus geht auf Reisen – einen Tag später nach ihrem Verschwinden tauchte die Figur plötzlich im rheinland-pfälzischen Mainz auf.
Hinter der Maus-Entführung steckt eine politische Botschaft
Die Maus vor dem WDR-Gebäude ist weg, dafür haben die Initiatoren ein Schild hinterlassen: „Liebe Freunde, ich muss was Wichtiges erledigen. Deswegen gehe ich auf eine kleine Reise. Aber macht euch keine Sorgen! Es geht mir gut und in ein paar Tagen bin ich wohlbehalten wieder zurück.“
Die Maus wurde nicht zum Spaß „entführt“ – dahinter streckt eine Botschaft. „Die Maus wird im Rahmen ihres Ausfluges in mehreren deutschen Städten Halt machen, um ein Zeichen gegen die drastischen Kürzungen im Informations- und Bildungsangebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) zu setzen“, erläuterte die Geschäftsführerin der Organisation, Astrid Deilmann, die Geheim-Aktion laut der dpa.
Protest gegen Kürzungen bei ARD und ZDF
Wie kürzlich bekannt wurde, sind Kürzungen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorgesehen – unter anderem wird über das Aus des Kultursenders 3sat nachgedacht. Ende Oktober wollen die Ministerpräsidenten bei einer Konferenz in Leipzig über eine Rundfunkreform entscheiden. Vor allem bei kleineren Angeboten sollen die Ressourcen gebündelt werden.
Dagegen will „Campact“ demonstrieren – mit Unterstützung der Maus. Die Organisation hat zudem eine Petition gegen die Kürzungen bei ARD und ZDF gestartet. Nach zahlreichen Stopps soll die Maus zum Ende der Woche wieder zum WDR-Gebäude in Köln zurückkehren. Campact e.V. schreibt auf seiner Website: „Deutschlands bekannteste orangefarbene Maus hat sich auf eine Reise gemacht – begleitet wird sie dabei vom Campact-Team. Denn die Heldin der beliebten WDR-Sendung macht sich Sorgen um ihre Freund*innen bei den Öffentlich-Rechtlichen und wird in den nächsten Tagen versuchen, die geplanten Kürzungen bei ARD und ZDF zu verhindern.“
Der WDR selbst zeigte sich alles andere als begeistert. „Also wir haben ja Humor. Wenn das Ganze ein Witz sein soll, hoffen wir auf eine gute Pointe“, hat WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn im Vorfeld verlauten lassen. Und weiter: „Aber im Ernst: Die Maus gehört unserem Publikum, und es ist nicht in Ordnung, sie zu kidnappen – egal, was man damit machen will.“