Bei der Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind fünf Personen ums Leben gekommen, mehrere Menschen wurden verletzt. Nach dem Anschlag kam es zum Eklat: In der Nähe des Tatorts bejubelten drei Personen die grausame Tat. 

Ein Mann hat in Magdeburg auf dem Weihnachtsmarkt mit einem Auto mindestens fünf Menschen getötet und rund 200 weitere teils schwer verletzt. Kurz danach kam es zum Eklat: Laut der Volksstimme haben drei Personen die Tat bejubelt.

Drei Personen bejubeln die Todesfahrt

Die Personen hielten sich in der Nähe der Magdeburger Goldschmiedebrücke auf und freuten sich über die Tat. Nach Angaben der Polizei wurden die Personalien der drei Personen festgestellt. Wegen „Billigung von Straftaten“ erhielten sie zudem eine Anzeige.

Trauerandacht in Magdeburg und Schweigeminute auf vielen Weihnachtsmärkten

Im Magdeburger Dom fand am Abend eine Trauerandacht für die Opfer des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt statt. Anwesend waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Im gesamten Land legten zahlreiche Weihnachtsmärkte am Samstagabend gegen 19 Uhr eine Schweigeminute ein, um an die Opfer und Verletzten in Magdeburg zu gedenken.

5 Tote und 200 Verletzte bei Anschlag in Magdeburg

Am Freitagabend raste Taleb A. mit seinem BMW auf dem Weihnachtsmarkt Magdeburg in die Menschenmenge. Fünf Personen verloren dabei ihr Leben – darunter befindet sich auch ein Kleinkind. Um die 200 Personen wurden bei dem Anschlag verletzt.

Taleb A. stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland

Der Täter stammt aus Saudi-Arabien und kam im Jahr 2006 nach Deutschland. Er arbeitete als Arzt in Bernburg. Seit mehreren Wochen sei er krankgeschrieben gewesen. Er sei zuletzt immer wieder ausgefallen. „Offenbar, weil er sich in dieser Zeit als Aktivist betätigt hat“, sagte eine Quelle in der MZ. Und weiter: „Dieser Aktivismus hat sich vermutlich zuletzt wahnhaft verdichtet.“ Sozial vernetzt war der 50-Jährige in Bernburg offenbar wenig. Auch zu Arbeitskollegen bestanden keine näheren Verbindungen.

Im Jahr 2023 drohte er offen mit Gewalt. „Ich werde dafür sorgen, dass die deutsche Nation den Preis zahlt für die Verbrechen ihrer Regierung gegen saudi-arabische Flüchtlinge“, schrieb er in den sozialen Netzwerken. Und weiter: „Ich werde um jeden Preis für Gerechtigkeit sorgen. Und die deutschen Behörden behindern alle friedlichen Wege zu Gerechtigkeit.“

Nancy Faeser: Sollte man weiter auf Weihnachtsmärkte gehen?

Bundesinnenministerin Nancy Faeser rät nach der Todesfahrt in Magdeburg nicht grundsätzlich von Weihnachtsmarkt-Besuchen ab. Die Länder schauen, „wo müssen wir unsere Weihnachtsmärkte und wo müssen wir Polizeipräsenz noch mal verstärken, aber nur da, wo nötig“, erklärte die Politikerin im ZDF. „Deswegen gehe ich davon aus, dass man auch weiter auf Weihnachtsmärkte gehen kann“, so Nancy Faeser.