Die Fußball-Europameisterschaft hat Deutschland fest im Griff. Zahlreiche Fans verfolgen die Spiele nicht zu Hause vor dem heimischen Fernseher, sondern in Bars oder auf Fanmeilen. KUKKSI war am Sonntag in Leipzig vor Ort – dort trafen wir einige Fans zum Interview. 

Ein haushoher Sieg gegen Schottland und die Ungarn mussten gegen die DFB-Elf ebenfalls eine Niederlage einstecken – für die deutsche Mannschaft hätte die EM im eigenen Land kaum besser beginnen können. Mit den zwei Siegen ist Deutschland bereits sicher ins Achtelfinale eingezogen. Das dritte Vorrundenspiel gegen die Schweiz lief dagegen etwas durchwachsen. Deutschland lag gegen die Schweiz im Rückstand – erst durch das Tor durch Niclas Füllkrug in der 92. Minute konnte die Mannschaft den Gruppensieg verteidigen.

Zahlreiche Fans verfolgten die Partie auf den Fanmeilen des Landes – ob Berlin, München oder Köln. Auch in Leipzig auf dem Augustusplatz ging es hoch her. Um 18 Uhr lief kein Spiel – deshalb war die Fanzone in der sächsischen Stadt zu diesem Zeitpunkt noch sehr übersichtlich. Das änderte sich jedoch schlagartig um 19 Uhr: Auf der Bühne trat nicht nur die Spider Murphy Gang auf und heizte die Stimmung ordentlich an, sondern es waren auch nur noch zwei Stunden bis zum Spiel – vor der Fanzone bildeten sich lange Schlangen und diese füllte sich innerhalb kürzester Zeit. Der Augustusplatz war gegen 20 Uhr rappelvoll.

Viele kroatische Fans auf der Fanmeile – einen Tag später folgt das böse Erwachen gegen Italien

„Ich bin aus Chemnitz gekommen. In Leipzig ist die Stimmung einfach geiler“, erklärt Janine zu KUKKSI in Leipzig, welche mit ihrer Mädels-Clique zur Fanmeile gekommen ist. Jonas ist aus Hamburg angereist, um mit seinen Eltern das Spiel zu verfolgen, welche in Leipzig wohnen: „Mega Stimmung hier. Hoffen wir auf ein geiles Spiel“, meint er vor der Partie. Schweizer Fans waren kaum vorhanden – neben deutschen Fans waren vor allem viele Kroaten auf der Fanmeile. Denn diese spielten am Folgetag gegen Italien in Leipzig und waren deshalb bereits in der Stadt – nach einem Treffer von Italien in der Nachspielzeit sind die Kroaten jedoch fast aus der EM ausgeschieden.

Bürgergeld-Empfängerin hat nach Besuch auf der Fanmeile kein Geld mehr

Und auch Jennifer wollte auf der Fanzone in Leipzig das Spiel verfolgen, welche schon seit 17 Uhr anwesend ist – obwohl das Spiel eigentlich erst 21 Uhr beginnt. „Das kann schon ganz schön ins Geld gehen hier“, meint die 21-Jährige zu KUKKSI. Auf die Nachfrage unseres Reporters, was sie denn schon ausgegeben hat, antwortet sie in der Halbzeitpause: „Insgesamt drei Bier und eine Bratwurst. Das ist Ende des Monats schon knapp, denn Bürgergeld dauert noch einige Tage“, meint sie. Wir wollten noch wissen, wie viel Geld sie in diesem Monat nach dem Fanmeilen-Besuch noch zur Verfügung hat: „Ich hatte noch 30 Euro – jetzt sind weniger als zehn Euro übrig, die für den Rest des Monats reichen müssen. Nach der Fanmeile habe ich kein Geld mehr. Das nächste Deutschland-Spiel schaue ich aus Kostengründen mit Toast und Dosenbier vor dem Fernseher.“

Bei drei Bier und einer Bratwurst wären das genau 22,50 Euro – für Bürgergeld-Empfänger ist das viel Geld. Das Bier kostet auf der Fanzone in Leipzig sechs Euro. Immerhin: Mit der Bratwurst kann man in Leipzig sparen. Denn im Vergleich zu Berlin kostet diese nämlich auf der Fanmeile in der sächsischen Metropole „nur“ 4,50 Euro – in der Hauptstadt muss man dafür stolze 6 Euro hinlegen. Der Eintritt zu den Fanmeilen ist frei – Speisen und Getränke gehen jedoch ordentlich ins Geld. Gerade bei längeren Fußballabenden knurrt irgendwann der Magen und auch der Durst will gelöscht werden.