Wenn es knallt und zischt, dann ist das neue Jahr nur noch wenige Minuten entfernt. Millionen Menschen begrüßen das neue Jahr mit Feuerwerk. Es gibt aber gute Gründe, um auf den Böller-Wahnsinn zu verzichten.
Feuerwerk und Böller an Silvester ist für viele eine feste Tradition, aber definitiv nicht nachhaltig. Denn der Umwelt tut man damit keinen Gefallen. Es gibt aber noch weiter Gründe, auf Feuerwerk zum Jahreswechsel zu verzichten.
Darum sollte man auf Feuerwerk zu Silvester verzichten
Gefahr für die eigene Gesundheit
Laut dem Umweltbundesamt werden rund 2.050 Tonnen Feinstaub jährlich durch Feuerwerkskörper freigesetzt – der größte Teil davon ist auf die Silvesternacht zurückzuführen. Das Einatmen von Feinstaub beeinträchtigt die Atemwege und stellt eine Gefahr für die Gesundheit dar.
Hörschäden durch Böller
Und auch die Ohren können durch die Knallerei beschädigt werden. Um den Jahreswechsel erleiden jährlich rund 8.000 Menschen Verletzungen am Innenohr, wie t-online berichtet. Bei fast einem Drittel sind die Schäden dauerhaft.
Gefahr durch illegale Böller
Und nicht nur am Ohr kann man sich verletzen: Wegen Amputationsverletzungen wurden zum Jahreswechsel immer wieder Menschen ins Krankenhaus eingeliefert. Bei Knallern vom Schwarzmarkt kann es vorkommen, dass diese bereits in der Hand losgehen oder vor dem Gesicht explodieren.
Umweltbelastung durch Silvestermüll
Nicht nur der Feinstaub stellt eine extreme Belastung für die Umwelt dar, sondern vor allem auch der Silvestermüll auf den Straßen. Denn die Müllmengen in Städten, Parks und Freiflächen sind gigantisch. Besonders in Gewässern oder Wäldern lässt sich der Müll laut der Deutsche Umwelthilfe nur schwer einsammeln. Zudem können Tiere abgebrannte Raketen und Knaller mit Nahrung verwechseln und auffressen – sie würden dann Schwarzpulver aufnehmen. Und spielen Kinder zu Neujahr auf der Straße, können diese mit Blindgängern in Kontakt kommen.
Böller bedeuten Stress für Tiere
Tiere haben in der Silvesternacht zu kämpfen. Sie werden in Panik versetzt und verlieren die Orientierung. Besonders Vögel in der freien Natur sind besonders betroffen. Aber auch Wildtiere wie Füchse, Biber und Fledermäuse werden durch den Lärm gestresst. Und auch Haustiere wie Hunde oder Katzen sind durch den Lärm ängstlich und verkriechen sich in der Wohnung.
Angst- und Panikzustände
Die Knallerei wird in Großstädten wie ein „kriegsähnlicher Zustand“ beschrieben. Bei älteren Menschen, welche den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben, oder bei Geflüchteten kann das deshalb Angst- und Panikzustände auslösen.
Millionen Euro werden verballert
Feuerwerk ist nicht gerade billig. In der Silvesternacht werden Millionen in die Luft geballert. Wie wäre es, wenn man das Geld eher spendet oder für eine Reise investiert? Davon hat man deutlich mehr.
Ausbeutung in den Feuerwerksfabriken
Was viele nicht wissen: Die Feuerwerkskörper werden oft unter extrem gefährlichen Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern hergestellt. Die Zustände in den Fabriken vor Ort sind meist katastrophal: Die Arbeiter haben verätzte Hände, die Fingernagel fallen ab oder sind im Gesicht mit Brandnarben gezeichnet. Da diese einen direkten Kontakt mit chemischen Substanzen haben, leiden viele unter Krankheiten wie Asthma.
Es geht auch ohne Feuerwerk oder Böller
Keinesfalls soll der Spaß an Silvester zu kurz kommen. Dennoch stellt sich die Frage, ob Silvester-Feuerwerk unter diesen Umständen noch vertretbar ist. Stattdessen empfiehlt sich ein Spieleabend mit Raclette, einer Hausparty, einem Konzert oder Wintergrillen. Es spricht insgesamt aber wenig für Feuerwerk und Böller, wo man für zehn Minuten viel Geld verbrennt und der Umwelt und seiner Gesundheit viel Schaden zufügen kann.