Finger weg von aufgewärmtem Spinat – das wird immer wieder im Netz behauptet. Denn durch das erneute Erhitzen könnte das Gemüse giftig werden. Aber stimmt das wirklich oder ist das nur ein hartnäckiger Mythos?

Spinat ist total gesund! Denn das Gemüse versorgt den Körper nicht nur mit den wichtigen Mineralstoffen Calcium, Eisen und Magnesium, sondern enthält auch viel Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), Vitamin C und reichlich B-Vitamine. Auch Ballaststoffe und Antioxidantien sind im Spinat vorhanden. Es gibt also genug Gründe, um das Gemüse zu verzehren.

Spinat und anderes Gemüse, wie zum Beispiel Grünkohl oder Rucola, enthalten relativ viel Nitrat. Es handelt sich dabei um eine Stickstoffverbindung, die eigentlich harmlos ist. Wird der Spinat jedoch falsch gelagert, wird das enthaltene Nitrat in schädliches Nitrit umgewandelt. Eine falsche Lagerung kann das beschleunigen. Durch das Aufwärmen von Spinat kann der Vorgang ebenfalls begünstigt werden – aber nur, wenn man dabei Fehler macht.

Darf man Spinat aufwärmen?

Es bedeutet nicht, dass man niemals Spinat aufwärmen darf – jedoch sind dabei einige Dinge zu beachten. Wenn Spinat kurz erhitzt wird, ist das für Erwachsene kein Problem – jedoch kann das für Babys gefährlich sein. Denn kleine Kinder reagieren empfindlich auf Nitrit. Auch Erwachsene sollten nur Spinat aufwärmen, wenn das Gemüse davor richtig gelagert wurde – und zwar kühl im Kühlschrank. So kann sich das schädliche Nitrit nämlich nicht bilden. Lagert man Spinat bei Zimmertemperatur und erhitzt diesen dann, kann es durchaus gefährlich werden. Denn umso wärmer es ist, umso mehr vermehren sich die nitritbildenden Mikroorganismen.

Darum ist eine hohe Aufnahme von Nitrit schädlich

Eine zu hohe Aufnahme von Nitrit kann zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen, wie RTL berichtet. Das Nitrit kann außerdem im Magen mit Eiweiß reagieren – dadurch können schädliche Nitrosamine entstehen, welche krebserregend sind. Seitdem wird behauptet, dass man Spinat nie aufwärmen sollte – jedoch stammt das noch aus Zeiten, wo es in der Küche keinen Kühlschrank gab. Spinat kann man durchaus also aufwärmen – aber nur dann, wenn dieser davor kühl gelagert wurde, damit sich das Nitrit nicht vermehren kann. Schon gelesen? Spaghetti Bolognese: Diesen Fehler machen fast alle!