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„Gehört nach Buchenwald“: ProSieben erstattet Anzeige gegen etliche GNTM-Zuschauer

ProSieben / Richard Hübner

Die vergangene Staffel von „Germany’s next Topmodel“ wurde von einer unglaublichen Hasswelle überrollt. Deshalb greift ProSieben zu drastischen Maßnahmen und zeigt einige Zuschauer an. 

Die ProSieben-Show hatte erstmals auch männliche Models zugelassen – ein Fakt, welcher nicht jedem Zuschauer gefiel. Diese Neuerung bei „Germany’s next Topmodel“ führte zu zahlreichen Kommentaren auf den Social-Meia-Plattformen der Show. Und einige davon sind so unter der Gürtellinie, dass diese sogar eine strafrechtliche Relevanz erfüllen.

In den Kommentaren geht es um Schmähungen, Homophobie und Sätze mit NS-Bezug. Insgesamt gab es 285.000 Beiträge in Social-Media-Kanälen. Das Social-Media-Team von ProSieben musste 40.000 Kommentare ausblenden oder löschen. Allein beim großen Finale mussten 3.000  Kommentare ausgeblendet oder gelöscht werden.

ProSieben bringt 40 Kommentare zur Anzeige

„Um Gottes Willen, sowas gehört nach Buchenwald“, hieß es unter anderem in den Kommentaren – damit ist ein ehemaliges Konzentrationslager aus der NS-Zeit gemeint. Solche Art von Kommentare kann als Mordaufruf gelten und deshalb hat der Sender drastische Konsequenzen ergriffen: 40 Kommentare seien bei der Staatsanwaltschaft München angezeigt worden, wie ein Sendersprecher gegenüber DWDL bestätigte.

„Solche Taten müssen auch Konsequenzen haben“

„Verächtliche Kommentare sind leider mittlerweile Alltag auf Social Media – doch diese Menge an Hasskommentaren hat ein absurdes Level erreicht. Uns als Medienkonzern kommt da eine besondere Aufgabe zu und genau deshalb managen wir aktiv diese Accounts und bringen strafrechtliche Kommentare zur Anzeige. Solche Taten müssen auch Konsequenzen haben“, sagt Unternehmenssprecherin Stefanie Rupp-Menedetter.

Grundsätzlich sei der Ton in Bezug auf TV-Shows in den sozialen Netzwerken rauer geworden. Im vergangenen Jahr musste ProSieben nur einen Kommentar anzeigen, im Jahr 2022 wurde das Social-Media-Team gar nicht aktiv. Aufgrund der Hasskommentare benötigt das Unternehmen auch mehr personelle Ressourcen. Fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des sogenannten Audience Relations Team haben die Social-Media-Kanäle genau im Blick und greifen bei Hasskommentaren ein. Ein Ende der Hasswelle ist wohl nicht in Sicht.

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