Arbeit? Das ist für Carola aus Köln ein Fremdwort. Die Protagonistin aus „Armes Deutschland“ muss erstmals in ihrem Leben arbeiten. Schon nach zwei Stunden ist sie körperlich am Ende.

Carola ist 39 Jahre alt und kommt aus Köln. Bei „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?“ bekommen die Zuschauer einen hautnahen Einblick in ihren Alltag. Zwischen schlafen, am Küchentisch sitzen oder Zigaretten stopfen – abwechslungsreich ist dieser Alltag nicht. „Wenn wir nach Hause kommen, tun wir entweder Kaffee trinken, oder Bier, und dann hören wir Radio, und irgendwann, wenn wir keine Lust mehr haben, dann gehen wir schlafen“, sagt Carola in der RTLZWEI-Sozialdoku.

„Ich beziehe seit 13 Jahren Hartz 4 (Anmerkung der Redaktion: Die Folgen wurden vor der Einführung von Bürgergeld gedreht), und da wird sich zurzeit nichts dran ändern“, gab sie zu. Bis auf ein Praktikum hat Carola in ihrem ganzen Leben noch nie gearbeitet. Und daran will sie auch nichts ändern – doch nun wird sie dazu gezwungen. Denn aufgrund von Schwarzfahren wurde die 39-Jährige zu 145 Sozialstunden bei einer Kirchengemeinde verdonnert. Schon nach zwei Stunden ist Carola total fertig.

„Man kann mir nicht erzählen, dass man jeden Monat arbeiten muss“

„Man kann mir nicht erzählen, dass man jeden Monat arbeiten muss, das geht gar nicht. Das kann mir kein Mensch erzählen“, sagt Carola in der neuen Folge von „Armes Deutschland“. „Ich war so kaputt gestern, ich bin nach dem Essen nur ins Bett“, sagt die Bürgergeld-Empfängerin nach nur zwei Stunden.

Nach zwei Stunden ist Carola körperlich am Ende

Nach nur zwei Stunden ging gar nichts mehr – da mag man gar nicht daran denken, wenn Carola eine Vollzeitstelle von acht Stunden hätte. „Ich weiß auf jeden Fall nicht, was heute ansteht, hoffentlich ist es nicht wieder so anstrengend wie gestern. Ich kriege jetzt schon Angst“, befürchtet die 39-Jährige das Schlimmste.

Geld bezog sie entweder vom Staat und hat sich dieses von Freunden geliehen. Nun muss sie plötzlich Kartoffeln schälen oder Gartenarbeit verrichten – für Carola ist das ungewohntes Terrain und eine riesige Herausforderung. Schon nach kurzer Zeit sehnt sie sich nach ihrem typischen Tagesablauf zurück: „Normalerweise würde ich jetzt zuhause rumhängen oder spazieren gehen, aber solange es mir gefällt, bin ich eigentlich zufrieden damit“, so Carola. Nach rund vier Stunden hat sie es endlich geschafft – und dann ist Entspannung angesagt: Mit einem Bierchen, paar Zigaretten und danach geht es ins Bett.

RTLZWEI zeigt „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?“ immer dienstags um 20:15 Uhr.