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Influencer mit über 80 Jahren: TikTok-Star Klaus Willbrand ist verstorben

Screenshot TikTok

Mit über 80 Jahren wurde Klaus Willbrand zum „Bookfluencer“ und Social-Media-Star. Der Antiquar ist nun in einem Krankenhaus verstorben. 

Antiquar und Literaturkenner Klaus Willbrand wurde auf seine alten Tage plötzlich berühmt. Die schulterlange weißen Haare waren sein Markenzeichen – und vor allem Bücher. Denn mit Literatur begeisterte er im Netz vor allem junge Menschen. In den sozialen Netzwerken sprach er über die Großen wie Franz Kafka, Thomas Mann und James Joyce. Und damit wurde er mit 80 Jahren plötzlich zum TikTok-Star.

Klaus Willbrand baute sich innerhalb kürzester Zeit eine riesige Fangemeinde auf. Mehr als 156.000 Menschen hatten seinen Kanal „Buchantiquariat Willbrand“ abonniert, bei TikTok waren es mehr als 51.000 Bücher-Fans. Zuletzt hatte der Antiquar mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nun ist er im Alter von 83 Jahren am Mittwochmorgen in einem Krankenhaus verstorben.

Klaus Willbrand wäre nie zum „Bookfluencer“ und Internet-Star geworden, wenn er nicht Daria Razumovych getroffen hätte. Sie stellte Fragen wie „Was muss ein junger Mensch gelesen haben?“ oder „Welches Buch hat einen ungewöhnlichen Anfang?“ und Klaus Willbrand saß hinter seinem Schreibtisch und beantworte diese.

„83 Jahre und auf TikTok. Ich dachte, da schauen sich Leute nur Albernheiten an“

Vor seiner Influencer-Karriere drohte seinem „Antiquariat im Weyertal“ in Köln-Sülz das Aus. „Manchmal kam zwei Tage lang kein einziger Kunde“, erklärte er. Denn nach der Corona-Pandemie lief das Geschäft extrem schleppend. Daria Razumovych schlug ihm schließlich vor, auf Social Media zu gehen, um das Geschäft zu retten. Zunächst habe er nicht viel von der Idee gehalten. „Das kam mir so absurd vor“, sagte der Antiquar in der Tagesschau. „83 Jahre und auf TikTok. Ich dachte, da schauen sich Leute nur Albernheiten an“, so Klaus Willbrand.

Doch von wegen: Das erste Video ging viral und schlug regelrecht ein wie eine Bombe. Es folgten weitere Clips – und damit konnte er das Geschäft retten. Schließlich strömten wieder zahlreiche Menschen in sein Antiquariat. Auch der Suhrkamp-Verlag kooperierte daraufhin mit dem Literatur-Experten.

Nach seinem Tod schreibt Daria Razumovych bei Instagram: „Ich werde euch bald ausführlicher darüber informieren, wie es weitergeht, und danke jetzt schon für die zahlreiche Unterstützung und Anteilnahme.“

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