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KUKKSI TEAMam
echo ' Uhr'?>Eine Studie hat die politischen Positionen der AfD mit den Bedürfnissen ihrer Wähler abgeglichen – und kommt zu interessanten Ergebnissen. Würde die rechtspopulistische Partei ihre Ziele durchsetzen, hätte das fatale Konsequenzen – und zwar für ihre eigene Wählerschaft.
In den vergangenen Jahren hat die AfD extrem zugelegt und zog in den Bundestag sowie Europaparlament ein. Seit die Umfragewerte der rechtspopulistischen Partei angestiegen sind, beschäftigen sich Politik und Wissenschaft intensiv mit der AfD – und vor allem ihrer Wählerschaft. Eine Studie kommt in dem Zusammenhang zu erstaunlichen Fakten.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IfD Allensbach im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat damals ergeben: 43 Prozent der AfD-Anhängerinnen und Anhänger haben ausgeprägt rechte politische Einstellungen haben. 13 Prozent davon seien rechtsradikal.
AfD-Wähler würden sich laut Studie selbst schaden
Das Paradox: Die Wählerschaft der AfD würde sich selbst schaden, wenn die Partei ihre Ziele durchsetzen würde – sei es bei der Europapolitik, Klimaschutz, bis hin zur Außenpolitik und Gesellschaftspolitik. Die Partei vertritt durchgehend europafeindlichen Positionen. Die AfD möchte, dass Deutschland aus dem Euro austritt und die D-Mark wieder eingeführt wird. Die EU soll keine eigenen Steuern erheben dürfen und die Einwanderung von Fachkräften soll nicht vereinfacht werden. Seit ihrer ersten Teilnahme an der Europawahl im Jahr 2014 hat sich die Partei radikalisiert.
Und sie vertritt eine Finanzpolitik, die vor allem den Reichen nutzt – die Wählerschaft ist jedoch eine ganz andere. Denn vor allem Arbeitslose, Arbeiter sowie Männer mit geringen bis mittelhohem Einkommen würden die Partei wählen, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im vergangenen Jahr ergeben hat. Fakt ist: Das gelte nicht für alle Wähler, aber es gebe eine Tendenz.
Die Partei sei „extrem neoliberal“
DIW-Chef Marcel Fratzscher meint, dass die AfD „extrem neoliberal“ sei. Die Partei ist gegen eine Steuer für Besserverdiener – davon würden vor allem die Reichen profitieren. Also die Menschen, die zum Großteil überhaupt nicht die rechtspopulistische Partei wählen würden. Die AfD ist für Steuersenkungen und will die Erbschaftssteuer, die vor allem hohe Erbschaften betrifft, abschaffen.
Und die AfD will die Sozialausgaben kürzen. Beispielsweise will die Partei das Bürgergeld auf sechs Monate begrenzen – das würde vor allem die Armen treffen, welche laut der Studie zur Wählerschaft der AfD gehören würden. Nach den sechs Monaten soll es laut der Partei eine Pflicht zum Arbeiten geben. Sozialausgaben und Steuersenkungen für Besserverdiener hätte zur Folge: Die Reichen werden noch reicher, die Armen noch ärmer. Das würde vor allem die Menschen treffen, „die wenig Chancen haben, die entweder arbeitslos sind oder in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation“, sagt der Wirtschaftswissenschaftler.
DIW-Chef Marcel Fratzscher betont jedoch, dass es auch bei anderen Parteien einige Widersprüche zwischen den Wählerinteressen und den Positionen gebe – diese seien bei der AfD jedoch besonders stark ausgeprägt. AfD-Politiker Leif-Erik Holm hat der These deutlich widersprochen. Die AfD wolle, „dass die Menschen mehr Geld in der Tasche haben, damit sie ihr Leben selbst gestalten können“, erklärte er laut dem Bayerischen Rundfunk. Die AfD wird heute vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Die Landesverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalten und Thüringen gelten als gesichert rechtsextrem.
Quellen: Institut für Wirtschaftsforschung, FAZ, Bayerischer Rundfunk