Die einen kratzen es ab, die anderen finden es lecker: Bei verbrannten Toast scheiden sich die Geister. Sind die schwarzen Stellen jedoch krebserregend? 

Sind die Brotscheiben nur eine Minute länger im Toaster drin, sind diese zu dunkel geröstet, als eigentlich beabsichtigt. Einige kratzen die Stellen ab, da verbranntes Essen grundsätzlich als krebserregend gilt. Die anderen essen den zu dunkel geworden Toast einfach komplett. Aber wie gefährlich sind die dunklen Stellen wirklich?

Darum sollte man verbrannten Toast nicht mehr essen

Ein verbrannter Toast weist einen erhöhten Gehalt an Acrylamid auf. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kann die erhöhte Aufnahme von Acrylamid beim Menschen das Krebsrisiko deutlich erhöhen. Dazu gab es mehrere Studien – diese kommen jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Während einige Studien zu dem Ergebnis kamen, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Acrylamid und einem Krebsrisiko bestehe, kamen andere zu dem Entschluss, dass sich vor allem ältere Menschen einer Gefahr aussetzen.

„Grundsätzlich sind extrem erhitzte, also mehr als gekochte Lebensmittel ungesund für uns. Alles, was Zucker und Eiweiß enthält und zu stark erhitzt wird, lässt unseren Körper durch sogenannte advanced glyccation end products (AGE) schneller altern – das übrigens neben der möglichen krebsfördernden Wirkung“, sagt der Hamburger Internist und Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl in einem Gespräch mit dem Portal Fitbook.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit lässt in einer Pressemitteilung aus dem Jahr 2015 über die Risiken von Acrylamid verlauten: „Befunde aus Tierstudien zeigen, dass Acrylamid und sein Metabolit Glycidamid genotoxisch und karzinogen sind, d.h. sie schädigen die DNA und erzeugen Krebs. […] Hinweise aus Humanstudien darauf, dass die ernährungsbedingte Exposition Acrylamid-Krebs beim Menschen verursacht, sind derzeit noch begrenzt und nicht schlüssig.“ Auch, wenn der Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Acrylamid und Krebs nicht komplett nachgewiesen ist und es hierzu unterschiedliche Ansichten gibt – riskieren sollte man es dennoch nicht.

So kann man verbrannten Toast retten

Acrylamid befindet sich vor allem in den verbrannten Stellen des Brotes. Die restlichen Stellen sind unbedenklich. Wenn man die dunklen Stellen entfernt, ist der Toast durchaus noch genießbar. Mit einem Messer kann man diese entfernen oder man kann die verbrannten Brote aneinander reiben. Gelingt das nicht, kann man die verbrannten Stellen auch abschneiden und dennoch den anderen Teil vom Toast verzehren.

Ist der Toast jedoch komplett verbrannt, sollte man diesen im Biomüll entsorgen. Auch, wenn man doch mal verbrannten Toast gegessen haben sollte – Sorgen machen muss man sich deshalb nicht. Denn laut „Cancer Research UK“ ist die generelle Ernährung viel wichtiger, um das Krebsrisiko zu minimieren, anstatt ein einziges Lebensmittel.

Fleisch ist das größte Risiko für die Gesundheit

Übrigens: Angebranntes Fleisch stellt ein noch viel größeres Risiko für die Gesundheit dar. Denn das größte Problem dabei sind die polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und heterocyclische Amine. Es handelt sich dabei um krebserregende Substanzen für den Menschen. „Der Gipfel sind sicherlich über Feuer gegrillte Fleischprodukte, weil hier sicher krebserregende Substanzen entstehen. […] Schwarze, verbrannte Stellen großzügig entfernen und wegwerfen!“, meint Experte Matthias Riedl.