Leonardo Davi Abdon Custodio gehört bei „Deutschland sucht den Superstar“ zu den Top 14-Kandidaten. Für den 27-Jährigen ging damit ein riesiger Traum in Erfüllung. In einem Gespräch mit zwei Mitstreitern erzählt er nun seine traurige Geschichte. 

Egal, wohin die Reise geht – Leonardo Davi Abdon Custodio hat es bei DSDS weit geschafft und hat noch Chancen auf den Sieg. Darüber ist er total stolz. In der RTL-Show singt der 27-Jährige für zwei Menschen, die nicht mehr bei ihm sind – und zwar für seine Oma und seinen Opa.

Oma und Opa von Leonardo sind am Coronavirus verstorben

Optisch ist der Kandidat ein Hingucker. Denn sein Körper ist mit zahlreichen Tattoos verziert. Auf seinem rechten Handrücken hat er den Schriftzug „Saudade“ verewigt. In einem Gespräch mit seinen DSDS-Mitstreitern Philip Matas und Tom McConner spricht er über die Bedeutung des Tattoos: „Das ist ein Wort fürs Vermissen. Meine Oma und Opa sind gestorben vom Coronavirus. Die haben mich nie performen gesehen. Meine Oma hat mir immer gesagt: ‘Du hast so eine wunderschöne Stimme. Und ich liebe dich so sehr und ich vermisse dich.’ Und sie sind beide hintereinander gestorben. Deswegen habe ich das tätowiert, weil ich vermisse sie.“

Bei DSDS singt er für seine verstorbenen Großeltern. „Ich singe nicht nur für mich. Ich singe auch, dass sie mich hören“, so der 27-Jährige. Es fällt ihm schwer, über seine persönliche Geschichte zu erzählen: „Ich halte mich immer zurück, sodass ich nicht so emotional werde. Weil ich bin eigentlich ein emotional, so ein Familienmensch eigentlich.“

Generell hat Leonardo Davi Abdon Custodio eine schwierige Vergangenheit. „Ich hätte nie gedacht, dass ich nach Österreich ziehe, weil ich habe in Brasilien gelebt. Bin in einer Favela geboren, ein richtiges Ghetto. Meine Mutter, mein Vater, meine Schwester, wir waren halt arm. Wir haben alle zusammen eine 35-Quadratmeter-Wohnung geteilt in der Favela“, so der DSDS-Kandidat.

Seine Familie brach auseinander

Seine Familie sei auseinandergebrochen: „Meine Mutter hat meinen Vater verlassen, weil ein anderer Mann hat gesagt, ich kann dir ein besseres Leben anbieten. Die haben dann geheiratet, die sind dann nach Österreich geflogen.“ Dadurch habe er auch ein schlechtes Verhältnis zu seinem Vater: „Mein Vater hat mir dann Jahre später erzählt, dass er abgefuckt war, weil meine Mutter wollte ihn nicht mehr zurückhaben und dann waren wir automatisch nicht mehr seine Kinder. In der Zeit war das für mich so ein Schock, weil mein Vater war mein Held und auf einmal scheißt er komplett auf mich. Bis ich 16 war, hat er sich nicht gemeldet, nicht einmal.“

Probleme gab es auch in der Liebe. Zwar war er glücklich vergeben, jedoch folgte rund zwei Jahre später die Trennung. „Das erste Mal, wo ich mich verliebt habe. Und dann sie hat mir gesagt. ‘Wieso bleibst du nicht in Österreich?’ Auf einmal hat sie mich geküsst und ich bin nach Hause gegangen: ‘Mama, ich glaube, ich bleibe hier in Österreich jetzt.’ Und dann bin ich da geblieben. Da war ich mit ihr zwei Jahre und dann haben wir Schluss gemacht“, verriet der Nachwuchssänger.

RTL zeigt DSDS am Samstag um 20:15 Uhr, die Folge ist vorab bei RTL+ verfügbar.