Ob „Kaktus“, „Hugo“ oder „Galley“: Flugbegleiter an Bord verständigen sich in einigen Situationen mit geheimen Codes, welche die Passagiere nicht kennen. Was hinter den Codewörtern steckt.
Seit Beginn der Fluggeschichte hat sich viel verändert: Passagiere können WLAN benutzen, Piloten sitzen in High-Tech-Cockpits und die Flugbegleiter kassieren per E-Payment. Was sich jedoch nicht geändert hat, sind die Weisungen vom Kapitän. Und auch die geheimen Codewörter der Crew sind geblieben – diese werden genutzt, damit in Notfällen oder anderen Situationen keine Panik ausbricht. Mit eigenem Vokabular und Abkürzungen können sich die Flugbegleiter untereinander austauschen. Die US-Ausgabe der Huffington Post hat einige Codewörter entschlüsselt.
Das sind die geheimen Codes der Crew an Bord
„Hugo“
Mit „Hugo“ ist nicht das Getränk gemeint. Das Codewort hat eine traurige Bedeutung: Es steht als Abkürzung für „Human gone“ oder „Heute unerwartet gestorbenes Objekt“. Das bedeutet: Es ist ein toter Passagier an Bord. Einige Airlines nutzen auch das Wort „Jim Wilson“.
„Baby Jesus“
Bei „Baby Jesus“ handelt es sich um kein Kompliment. Vielmehr sind damit Eltern gemeint, welches ihr Baby an Bord verhätscheln und als besonders unhöflich gelten.
„Miracle Flight“
„Miracle Flight“ bedeutet so viel wie „Wunderflug“. Damit sind ältere Passagiere gemeint, welche beim Einstieg Hilfe benötigen – beispielsweise ein Rollstuhl oder andere Einstiegshilfen. Nach der Landung ist davon jedoch nichts mehr zu sehen: Der jeweilige Passagier verlässt wie durch ein Wunder ganz ohne Hilfe die Maschine.
„Deadhead“
Bei dem Codewort redet man von einem Passagier, welcher selbst Flugbegleiter ist, aber nicht arbeitet. Anscheinend fliegt er zu seinem nächsten Einsatzort.
„Kaktus“
Um Panik zu vermeiden, verwendet die Crew das Codewort „Kaktus“, wenn es an Bord einen medizinischen Notfall gibt. Damit wird deutlich gemacht, dass sich einer der Passagiere in Lebensgefahr befindet und umgehend Hilfe benötigt.
„Landing Lips“
„Landing Lips“ heißt nichts anderes, als das Make-up oder den Lippenstift für den Abschiedsgruß aufzufrischen.
„Senior“ oder „Senior Mama“
Als „Senior“ werden Crewmitglieder bezeichnet, welche älter sind. Ältere Stewardessen heißen unter den Flugbegleitern mitunter scherzhaft „Senior Mama“.
„Slam Clicker“
„Slam Clicker“ ist ein Crewmitglied, welches lieber alleine im Hotel sitzt, anstatt mit den Kollegen etwas zu unternehmen.
„Bin“
„Bin“ ist eigentlich eine Computerdatei – aber nicht bei den Crewmitgliedern an Bord. Denn damit ist das Gepäckfach unter dem Sitz des Passagiers gemeint.
„Galley“
Mit „Galley“ ist die Bordküche gemeint. Bei der „Galley Queen“ handelt es sich um die Köchin an Bord.
„Ditch“
Wenn man das Codewort „Ditch“ an Bord hört, ist es tatsächlich dramatisch und die Passagiere sollten die Schwimmweste unter ihrem Sitz hervorholen. Denn damit ist eine Notlandung auf dem Wasser gemeint. Das wünscht sich kein Crewmitglied und kein Passagier!
„Red Eye“
Das Kabinenpersonal meint mit einem „Red Eye Flug“ nicht, dass der Kapitän und Besatzung auf dem Flug Alkohol trinken. Die roten Augen deuten nämlich auf einen Nachtflug hin.
„Crotch watch“
Keine Sorge – beim „Crotch watch“ fallen keine schlüpfrigen Blicke in den Schritt und darüber wird auch nicht getratscht. Dennoch schaut die Crew genau dort hin – aber nur, ob die Beckengurte richtig angelegt sind. Das ist bei Start, sowie Landung und Turbulenzen über den Wolken der Fall.
„Blue Juice“
„Blue Juice“ klingt nach einem erfrischenden Cocktail an Bord – dahinter steckt jedoch etwas ganz anderes. Und zwar das Wasser in den Flugzeug-Toiletten, welches die blaue Farbe durch das Desinfektionsmittel erhält.
„Busy“ und „Eco“
Einfach erklärt: „Busy“ ist die Business-Class und mit „Eco“ ist die Economy-Class gemeint.
„Delta Defekt“
Es handelt sich dabei um eine defekte Toilette.
„Extensions“
Mit Extensions sind eigentlich Haarverlängerungen beim Friseur gemeint. Im Flugzeug bedeutet das Wort etwas ganz anders: Ein Passagier benötigt einen Verlängerungsgurt.
„AVI“
Auch Tiere reisen immer öfter mit dem Flugzeug – es ist daher wenig verwunderlich, dass es auch dafür ein Codewort gibt. Mit „AVI“ sind Tiere im Frachtraum gemeint.
„Philip“
Benimmt sich ein Passagier an Bord unangemessen, wird er „Philip“ genannt und muss damit rechnen, von der Crew schlechter bedient zu werden.
Top Secret-Codes für Notlagen
- 7500: If you feel a knife = Flugzeug wurde entführt
- 7600: If you hear nix = Kein Funkverkehr möglich
- 7700: If you go to heaven = Notlage