Bahnfahren kann manchmal ganz schön nervig sein. Denn die Züge sind oft überfüllt – das ist vor allem seit der Einführung des 9- oder 49-Euro-Tickets der Fall. Aber auch im Fernverkehr gibt es oft keine Sitzplätze. Mit einigen Tricks muss man nie wieder im Gang stehen – und das ganze ohne Reservierung.
Egal, ob im Regional- oder Fernverkehr – im Zug einen Sitzplatz zu finden, erweist sich oft als Mammutaufgabe. Vor allem am Wochenende sind zahlreiche Regionalzüge komplett überfüllt, denn schließlich kann man mit dem 49-Euro-Ticket quer durch die Republik reisen. Wenn man länger unterwegs ist, kann Stehen im Gang sehr nervig sein – mit einigen Hacks kann man das jedoch vermeiden und einen Sitzplatz ergattern.
Nie wieder im Gang stehen – mit diesen Hacks
Die Abfahrtszeit
Ein entscheidender Faktor ist die Arbeitszeit – zumindest an Werktagen. Am sinnvollsten ist es, wenn man nicht zwischen 6 und 10 Uhr sowie zwischen 15 und 20 Uhr abfährt. Der Grund erscheint logisch: Dann sind nämlich nicht nur Touristen unterwegs, sondern auch Studenten, Schüler und Arbeitnehmer – so kann ein Zug schnell überfüllt sein. Vor allem bei Abfahrtszeiten zwischen 4 und 6 Uhr oder ab 20 Uhr bekommt man ganz ohne Stress meist einen Sitzplatz.
Taktische Platzierung am Bahnsteig
Bei beliebten Strecken platzt schon der Bahnsteig vor Menschenmassen aus allen Nähten. Entscheidend ist, WO man genau steht – und das sollte nicht dort sein, wo man am Bahnsteig ankommt. Man sollte dort in den Zug einsteigen, wo die wenigsten Reisenden stehen – das ist meist fernab von Rolltreppen oder Aufzügen der Fall. Dort hat man deutlich größere Chancen, einen Sitzplatz zu ergattern.
Freie Sitzplätze weit weg vom Bordrestaurant suchen
Bei Verbindungen im Fernverkehr sollte man einen Sitzplatz weit weg vom Bordrestaurant suchen. „Je näher ein Platz am Bordrestaurant gelegen ist, desto eher ist er reserviert“, schrieb damals das Portal Buzzfeed. So soll angeblich die technische Reihenfolge des bahneigenen Reservierungsmechanismus funktionieren. Zudem sind Sitzplätze rund um das Bordrestaurant auch aus einem anderen Grund beliebt: Schließlich hat man keinen weiten Weg, um sich einen Kaffee zu holen. Deshalb sind die Sitzplätze am anderen Ende des Zuges nicht ganz so beliebt – und genau hier hat man große Chancen, im Zug nicht stehen zu müssen.
Der richtige Bahnhof
In kleinen Dörfern hat man keine Alternative. In größeren Metropolen oder Städten schon: Die meisten Menschen steigen logischerweise am Hauptbahnhof ein. Es ist daher sinnvoll, eine Station VOR dem Hauptbahnhof einzusteigen. „Wenn ein Zug in Berlin am Südkreuz startet, dann zum Hauptbahnhof und weiter zum Gesundbrunnen fährt, kann der Zug schon an letztgenannter Haltestelle voll sein. Man sollte also schon am Südkreuz einzusteigen“, erklärt Karl-Peter Naumann, Vorsitzender des Fahrgastverbands „Pro Bahn“, gegenüber dem Portal Travelbook.
Tage mit Großereignissen meiden
Nicht nur die richtige Abfahrtszeit oder auch der jeweilige Bahnhof ist entscheidend, sondern auch der Tag an sich. Ist in der jeweiligen Stadt, aus der man abfährt, ein Großereignis wie beispielsweise ein Fußballspiel oder ein Konzert, sollte man lieber einen anderen Tag nutzen. Denn schließlich dürften die Züge an einem solchen Tag extrem voll sein.
Tricks sind keine Garantie – und Rücksicht auf schwächere Personen nehmen
Zwar hat man mit den genannten Tipps eine höhere Chance, einen Sitzplatz zu ergattern – eine Garantie vor überfüllten Regional- oder Fernverkehrszügen ist das jedoch nicht. Es lässt sich auch nicht ausschließen, dass der vorige Zug ausgefallen ist und der nächste dadurch komplett überfüllt ist – bei der Bahn ist bekanntlich alles möglich. Dennoch sollte man auch Rücksicht auf andere Passagiere nehmen – hat man einen Platz ergattert, sollte man diesen schwächeren und hilfsbedürftigen Reisenden anbieten. Denn schließlich hat auch jede Zugfahrt irgendwann ein Ende.