Die Regierung von Willy Brandt sank im Jahr 1970 das Wahlalter von 21 auf 18 Jahre. Rund 50 Jahre später ist eine neue Debatte darüber entbrannt: Grüne und SPD fordern das Alter auf 16 Jahre zu senken. Können nun bald auch Teenager an der Wahlurne ihr Kreuz machen?

SPD und Grüne wollen das Wahltalter weiter herabsetzen. „Ich bin überzeugt davon, dass junge Leute mit 16 sehr wohl in der Lage sind, eine verantwortliche Wahlentscheidung zu treffen. Wir sollten ihnen diese Möglichkeit geben“, sagt Bundesfamilien- und Jugendministerin Franziska Giffey laut der Nachrichtenagentur dpa.

Können bald 16-Jährige ihr Kreuz machen?

Und auch Saskia Esken findet das eine gute Idee. „Wir müssen jungen Menschen die Möglichkeit geben, mitzubestimmen und mitzugestalten“, so die SPD-Vorsitzende. Und auch Grünen-Chef findet den Vorschlag gut. „Wir leben in einer Zeit, in der die Mündigkeit der jungen Generation schon viel früher einsetzt. Es wäre schön, wenn der Gesetzgeber das sehen könnte und nachziehen würde“, sagt Robert Habeck. Er meint sogar, dass Wahlrecht ab 16 Jahren soll sogar schon bei der kommenden Bundestagswahl im Jahr 2021 angewandt werden.

CSU-Generalsekretär Markus Blume hät dagegen und hält absolut nichts davon, das Wahlalter zu senken. Schließlich könne man erst viele Sachen ab einem Alter von 18 Jahren machen – dazu zählt unter anderem auch der Führerschein. „Die Jugend ist heute so engagiert wie lange nicht. Die Klimabewegung hat gezeigt, dass politische Teilhabe in vielfältiger Weise möglich ist, ohne dass dafür das Wahlrecht verändert werden müsste“, meint der Politiker. Schon gelesen? KUKKSI fragt, Politiker antworten: Dietmar Bartsch (DIE LINKE) im Interview