von
KUKKSI TEAMam
Im September 2014 wurde in der Schweiz die Leiche einer Frau gefunden. Die Polizei hat Hinweise, dass die Frau von einem Mann ermordet wurde – gefunden wurde der Täter bisher nicht. Nun wenden sich die Ermittler an die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“.
In der Nacht vom 20. auf den 21. September 2014 wird Emiliya Emilova zuletzt gesehen. Für die Prostitution ist die Frau von Bulgarien in die Schweiz gekommen – dort arbeitet sie auf dem Straßenstrich. In der Stadt Luzern (Zentralschweiz) läuft sie einem Freier hinterher – dann verschwindet die Spur von Emiliya. Die Ermittler sind sich sicher: Die Frau ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.
Ermittler erhoffen sich neue Hinweise im Fall Emiliya bei „Aktenzeichen XY“
Am nahegelegenen Vierwaldstätter See wird die Leiche von Emiliya einen Tag später gefunden. Der Mord liegt mehr als zehn Jahre zurück – nun wird der Cold Case neu aufgerollt. Die Nidwaldner Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft haben eine Sonderkommission eingeschaltet.
Trotz 150 Befragungen und 5.000 Seiten Verfahrensakten tappen die Ermittler noch immer im Dunkeln. Der Fall wird jetzt im Fernsehen bei „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ neu aufgerollt. „In der jüngeren Vergangenheit hat es in Nidwalden keinen vergleichbaren Fall gegeben. Wir wollen nichts unversucht lassen, die Täterschaft doch noch zu überführen, und so den Angehörigen des Opfers Gerechtigkeit zu verschaffen“, erklärt Alexandre Vonwil, der verfahrensleitende Staatsanwalt.
Aufgrund neuer Möglichkeiten in der Kriminaltechnik besteht die Hoffnung, zu neuen Indizien zu gelangen. Ein weiterer Aspekt ist der Zeitfaktor. „Es ist möglich, dass sich das soziale Milieu und das Lebensumfeld von Zeugen und Auskunftspersonen inzwischen verändert haben. Frühere Beziehungen oder finanzielle Abhängigkeiten, die sie damals womöglich an einer Aussage hinderten, könnten inzwischen weggefallen sein“, sagt Alexandre Vonwil.
Als Todesursache gilt Ersticken infolge Strangulation. Anschließend „entsorgte“ der Täter die Leiche im See. Der Tatort ist ebenso unklar wie das Motiv des Täters. „Es hatten damals rund 150 Befragungen stattgefunden, ohne dass ein entscheidender Hinweis daraus erging“, heißt es bei der Staatsanwaltschaft.
Emiliya Emilova hatte dunkle Haare, braune Augen und war mit einer Größe von 148 cm von zierlicher Statur. Sie kam in die Schweiz, um auf dem Straßenstrich zu arbeiten. Sie hatte sich bei ihrem letzten Besuch in ihrer Heimat kurz vor ihrer Ermordung dahingehend geäußert, dass sie mit der Prostitution aufhören und im Oktober 2014 nach Bulgarien zurückkehren will.
Die Ermittler interessieren sich insbesondere für folgende Fragen:
- Wer hatte vor dem oder am Tatabend Kontakt zur ermordeten Frau? Wer kann Angaben zu Kunden oder Begleitpersonen der Frau in der Tatnacht machen?
- Gibt es Personen, die sich nach der Tat auffällig oder nervös verhalten haben, den Wohnort wechselten oder über die Tat gesprochen haben?
- Hat jemand in der Vergangenheit oder kürzlich Informationen zu dieser Tat erhalten, die für die Ermittlungen relevant sein könnten?
Das Opfer hinterlässt zwei Kinder. Durch die Ausstrahlung bei „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ erhofft man sich weitere Hinweise. „In vielen ungeklärten Fällen konnten durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit neue Hinweise gewonnen werden, die entscheidend zur Aufklärung beigetragen haben“, sagt Senad Sakic, Chef der Kriminalpolizei Nidwalden.
Das ZDF zeigt „Aktenzeichen XY… ungelöst“ am 26. März 2025 um 20.15 Uhr.

