Nach dem schrecklichen Anschlag in Magdeburg ist die Anteilnahme im ganzen Land groß. Zahlreiche Weihnachtsmärkte haben in der Republik zu einer Schweigeminute aufgerufen – auch in Potsdam. KUKKSI hat sich auf dem Weihnachtsmarkt in der brandenburgischen Landeshauptstadt sowie in Berlin umgehört.
Ob in Düsseldorf, Berlin oder Potsdam – am Samstagabend wurde auf zahlreichen Weihnachtsmärkten in Deutschland der Opfer und Verletzten des Anschlages in Magdeburg gedacht. Um 19 Uhr wurde in Potsdam das Licht auf dem Weihnachtsmarkt abgeschaltet und es kehrte Stille ein.
Schweigeminute auf zahlreichen Weihnachtsmärkten
„Ich bin erschüttert und fassungslos. Ich kann es nicht glauben, was da gestern in Magdeburg passiert ist“, sagt eine Besucherin gegenüber KUKKSI. „Ich habe Geschenke eingepackt und den ‚kleinen Lord‘ im TV gesehen – dann liefen plötzlich Laufbänder zu Magdeburg und eine Sondersendung. Ich bin in eine Schockstarre verfallen“, erklärt ein weiterer Besucher.
„Wie in so vielen Fällen hätte wahrscheinlich dieses Attentat verhindert werden können“
Christine ist ebenfalls auf dem Weihnachtsmarkt in Potsdam – nach Glühwein-Stimmung ist ihr nach dem Attentat in Magdeburg jedoch nicht und findet deutliche Worte: „Ich bin nicht nur traurig, sondern vor allem wütend auf die Politik. Dieser Mann hat die Tat angekündigt und die Behörden pennen einfach. Wie in so vielen Fällen hätte wahrscheinlich dieses Attentat verhindert werden können.“
„So etwas kann überall passieren“
Andy sagt uns auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin am Alexanderplatz: „So etwas kann überall passieren. Das ist zwar traurig, aber leider die Realität. Dennoch fühle ich mich hier sicher und ich vertraue auf die Sicherheitsmaßnahmen.“ Tatsächlich war die Präsenz der Polizei auf den Weihnachtsmärkten in Potsdam und Berlin riesig – zahlreiche Beamte waren im Einsatz. Tanja denkt gar nicht daran, den Weihnachtsmarkt zu verlassen: „Man darf sich nicht verrückt machen lassen. Was ist, wenn einer plötzlich ein Messer trotz Messerverbot zieht?“, fragt sie.
Der deutsche Schaustellerbund hatte zuvor eine Stellungnahme abgegeben: „Die Konsequenz aus der Tat von Magdeburg darf nicht sein, dass wir unsere Art zu leben ändern, die von Freiheit und Demokratie geprägt ist und davon, einander friedlich zu begegnen, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam zu feiern. Wir werden Anteil nehmen und der Opfer mit unseren Schweigeminuten gedenken“, heißt es darin.