Unsichtbare Geister, ungeklärte Todesfälle, unheimliche Phänomene – es gibt viele Orte auf dieser Welt, die sich das vermeintliche Prädikat „Lost Place“ wirklich verdient haben. Die „Insel der Wiedergeburt“ gehört sicher dazu, denn das Eiland hat eine tödliche Vergangenheit und gefährliche Zukunft.

Eigentlich gibt es die „Insel der Wiedergeburt“ gar nicht mehr. Und doch ist ihre Geschichte so präsent wie nie. Der Ort Ostrow Wosroschdenija liegt mitten im Aralsee und war einst eine Insel, bis der See soweit austrocknete, dass die Insel heute zum Festland gehört.

Zweifelhafte Forschung

Ihre isolierte Lage schien den Sowjets in den 1940ern optimal, um dort ein spezielles Forschungslabor zu errichten. Geforscht wurde mit tödlichen Viren und Bakterien, darunter Pocken – und Milzbranderregern. Die biologischen Waffen wurden an der „frischen“ Luft getestet, was als ungefährlich galt, war die Insel doch weit entfernt vom Festland und den Menschen…

Anfang der 90er wurden die Versuche eingestellt und die Forscher verließen die „Insel der Wiedergeburt“, ihre Hinterlassenschaften jedoch blieben. Mit der Zeit trocknete der Aralsee aus und was einst isoliert vom Festland gewesen war, hatte plötzlich eine Verbindung dazu.

Der Lost Place im Computerspiel

Es bestand die Gefahr, dass die Menschen mit den tödlichen Erregern in Kontakt kommen könnten. Deswegen wurde ein US-Forscherteam entsandt um den kontaminierten Bereich zu säubern. Inwieweit die „Aufräumarbeiten“ aber erfolgreich waren, bleibt bis heute strittig.

Der Hauptort Kantubek ist heute eine Geisterstadt und nur noch Wenige wagen sich in den verlassenen Ort. Hauptsächlich sind es Plünderer, die mit den Kupferdrähten noch auf ein gutes Geschäft hoffen. Ihr zweifelhafter Ruf hat die Insel nicht nur zum „lost place“ gemacht, sondern sogar zum Schauplatz eines Szenarios im Egoshooter „Call of Duty: Black Ops“. Warum sie allerdings den Namen „Insel der Wiedergeburt“ erhalten hat, bleibt ungeklärt. (kms/spot)