Die falsche Studienrichtung, zu wenig Zeit oder man erbringt nicht die Leistungen – es gibt viele Gründe, um ein Studium abzubrechen. Einige Dinge sollte man beachten und auch wissen, was bei einem Studienabbruch auf einen zukommt.
Im Jahr 2020 brach etwa ein Viertel aller Studierenden das Studium ab. Das ergab die Studienabbruchstudie 2022 des „Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung“ (DZHW). Das Jura-Studium war nicht das Richtige – dann vielleicht doch Germanistik studieren, wie man es zuerst geplant hatte? Oder ist der Schritt in die Arbeitswelt doch der richtige Weg? Man sollte sich genau überlegen, ob man ein Studium abbricht und vor allem, wie es danach weitergeht.
Welche Gründe sprechen für einen Studienabbruch?
Es gibt zahlreiche Gründe für einen Studienabbruch und ist eine Zeit der persönlichen Unsicherheit – es ist nicht immer einfach herauszufinden, was man eigentlich studieren will. Möglicherweise muss man erst einige Studienrichtungen ausprobieren, um zu wissen, welcher der Richtige ist. Studierende müssen aus finanziellen Gründen meist einem Job nachgehen, um ihr Leben oder Studium finanzieren zu können – jedoch ist das Studium nicht immer mit dem Job vereinbar. Auch Überforderung mit dem Lehrstoff, fehlende Motivation, Prüfungsangst oder persönliche Gründe wie Familienplanung oder Krankheit können zu einem Studienabbruch führen.
Was muss man beachten, wenn man das Studium abbricht?
Den Schritt, das Studium abzubrechen, sollte man sich genau überlegen. Wenn man sich jedoch quält und keine Zukunftschancen mehr sieht, wäre ein Studienabbruch durchaus besser. Es ist hilfreich, wenn vor dem Sprung ins „kalte Wasser“ wenigstens schon eine Idee von Plan B vorhanden ist. Denn ein Studienabbruch bringt bürokratische Aufgaben mit sich. Wenn man keine Vorlesungen oder Seminare mehr besucht sowie den Studienbeitrag für das nächste Semester nicht mehr bezahlt, wird man automatisch exmatrikuliert. Die Exmatrikulation kann man jedoch auch sofort offiziell machen. Die Abgangsbescheinigung sollte man unbedingt aufheben für den Fall, dass man das gleiche Studium in einer anderen Stadt fortsetzen will.
Gibt es Folgen der Exmatrikulation?
Wenn man zwangsexmatrikuliert wird, weil man die Prüfungen nicht absolviert hat, kann das gravierende Folgen nach sich ziehen. Denn dann ist dieser sowie ähnliche Studiengänge für den Student komplett gesperrt. Das Fach kann man demnach in ganz Deutschland nicht mehr studieren. Anders sieht es aus, wenn man aufgrund nicht geleisteter Zahlungen zwangsexmatrikuliert wurde – hier zeigen sich die meisten Unis verständnisvoll und akzeptieren eine spätere Zahlung.
Doch auch bei einer freiwilligen Exmatrikulation gibt es einiges zu beachten: Denn Förderungen wie Bafög können dann entfallen – auch, wenn man zu einem späteren Zeitpunkt das Studium wieder aufnimmt. Zudem sollte man sich genau bei den Behörden erkundigen – auch deshalb, damit man plötzlich nicht einen unerfreulichen Brief mit der Rückzahlung erhält und vor einem finanziellen Scherbenhaufen steht. Ob man noch ausreichend krankenversichert ist, sollte man ebenfalls prüfen.
Wie geht es nach dem Studienabbruch weiter?
Falls man das falsche Studium gewählt hat, kann man ein neues in einem anderen Fach beginnen. Oder man verabschiedet sich komplett von der Universität und steigt ins Arbeitsleben ein. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist eine Variante oder auch Weiterbildungen – und davon gibt es in Deutschland ziemlich viele. Ein Studienabbruch ist kein Weltuntergang – und da, wo sich eine Türe schließt, öffnet sich eine neue.