Kein Talent ist zu schräg, um auf der Bühne von „Das Supertalent“ stattzufinden. Am Samstag tritt eine Häklerin auf, singende Statuen und Wendi Supertar, die ihre Brüste zu rhythmischer Musik zucken und kreisen lässt.
Das sind die Kandidaten in der zweiten Show
Die jungen Tänzerinnen Simona Longo (12) aus Ebhausen und Melina Ertunc (10) aus Nagold sind normalerweise Teil der Tanzgruppe „Quiet Storm Street Dance Unity“, doch bei „Das Supertalent“ möchten sie ihr Können als Duo zeigen. Die Mädchen kennen sich durch ihr gemeinsames Hobby und sind auch neben dem Tanzen gut miteinander befreundet. „Melina ist kreativ und verrückt“, beschreibt Simona ihre Freundin, und Melina findet: „Simona ist lustig und nett.“ Simona besucht die siebte Klasse eines Gymnasiums (Lieblingsfach: Französisch), Fünftklässlerin Melina besucht die Realschule (Lieblingsfächer: Sport und Englisch). Für ihren Auftritt haben sich die beiden Mädchen etwas Besonderes einfallen lassen, denn mit ihrem Tanz wollen sie eine Geschichte über den Krieg erzählen und welche Konsequenzen dieser für die Kinder hat. „Es sind immer die Kinder, die darunter leiden und ihr Zuhause verlassen müssen“, erklärt Simona. „Wir wollen die Menschen zum Nachdenken bringen.“ Von dieser Message ist Sarah Lombardi beeindruckt: „Ich finde es bewundernswert, dass man sich in so einem jungen Alter solche Gedanken macht.“ Können die beiden Mädchen mit ihren Tanz überzeugen?
Jan Kiss (37) und die „Big Names“ aus der Slowakei haben sich für ihren Auftritt einen „Big Hit“ ausgesucht: Die zehnköpfige Gruppe präsentiert mehrstimmig den Queen Klassiker „Bohemian Rhapsody“. Dafür üben sie mehrfach in der Woche, gehen aber im Alltag den unterschiedlichsten Berufen nach. Das Ungewöhnliche an ihren Auftritten: Die zehn Hobby-Sänger und -Sängerinnen treten als lebende Statuen auf die Bühne, und stellen mit Kostüm und Bronze-Make Up solche Größen wie Charlie Chaplin, Isaac Newton oder Sherlock Holmes dar. Ob die „Big Names“ mit ihrer Show überzeugen können?
Die Akrobaten Jonas Neumüller (17) und Helene Künzel (12) aus Erfurt turnen seit dreieinhalb Jahren zusammen und trainieren für ihr Hobby bis zu viermal pro Woche. Helene betreibt seit sieben Jahren Sportakrobatik, Jonas seit elf Jahren. „Letztes Jahr wurden wir Vizemeister bei der deutschen Meisterschaft, und wir sind mehrfache Thüringer Landesmeister“, so Jonas über den bislang größten Erfolg des Duos. Gerade Helene ist sehr aufgeregt vor ihren Auftritten, so auch vor ihrem Einsatz auf der Supertalent-Bühne. „Da hilft nur: tief durchatmen. Wenn wir dann auf der Bühne sind, geht es meistens wieder“, so die 12-Jährige. Sarah Lombardi jedenfalls staunt angesichts der beiden Akrobaten: „Man sieht alleine an eurem Körper, wie durchtrainiert ihr seid und welche Körperspannung man braucht!“
Mit ihrem Sirqus Alfon touren diese drei lustigen Schweden seit 2004 durch die ganze Welt: von chinesischen Theatern über Flüchtlingscamps in Palästina bis in die Burlesque Clubs in New York City. „Wir machen professionelle digitale Akrobatik, die ihr noch nie zuvor gesehen habt“, kündigen die schwedischen Spaßmacher Emilio, Babham, und Ejve an. Was sich dahinter wohl verbirgt?
Annette Peters (49) und Chris Blessing (28) aus Stuttgart haben sich erst vor rund einem Jahr bei einem Zirkustraining in einer Zirkusschule kennengelernt und festgestellt: „Wir harmonieren gut miteinander.“ Seit einigen Monaten treten sie als Duo auf: „Wir haben zwei Talente, ich bin Jongleur“, erklärt Chris, und Berufsmusikerin Annette ergänzt: „Ich bin Flötenspielerin.“ Mit ihrer Nummer „Musik trifft Jonglage“ wollen die beiden nun bei der Jury punkten.
Die Jungen und Mädchen der „Fresh Allstars“ aus den Niederlanden wollen vor allen Dingen eines: Sich vom herkömmlichen Hip- Hop und Breakdance abgrenzen und extravagant sein. Der jüngste Tänzer ist der siebenjährige Seigo Boonen, Jonathan Jansen (11) aus Münster ist der einzige Deutsche der Crew. Er fährt jede Woche drei bis viermal nach Holland, um mit den Fresh Allstars zu trainieren: „Das sind immer zwei Stunden Fahrt“, erklärt der Elfjährige. Bruce Darnell jedenfalls attestiert den 16 Tänzerinnen und Tänzern: „Ihr habt eine super Energie!“ Ob das für die nächste Runde reicht?
Ein Clown der anderen Art: Geboren in Israel, lebt Daniel Zafrani (59) bereits seit vielen Jahren in Frankreich. Daniel ist der einzige Artist in seiner Familie und hat einen Bruder, der weder sprechen noch hören kann. Um mit ihm zu kommunizieren, hat Daniel früh gelernt, sich nur über Mimik und Gestik auszudrücken. Als er merkte, dass das auch bei anderen Mitmenschen gut ankam, machte Daniel sein Talent zu seinem Beruf. Als Pantomime setzt er auf visuelle, nonverbale Comedy und will damit auch die Supertalent-Jury verzaubern.
„Mein Talent ist Häkeln“, so Stefani „Steffi“ Schönfeld (30) aus Recklinghausen, die sich mit ihrem Hobby inzwischen sogar selbstständig gemacht hat. „Inzwischen stricke und häkle ich bis zu zwölf Stunden am Tag“, so die ehemalige Verkäuferin. Ihr nächstes Ziel: Ein eigenes Atelier. Spezialisiert hat sich die 30-Jährige auf gehäkelte Portraits: „Mein großer Traum war es immer, zeichnen zu können. Das kann ich leider nicht, deswegen male ich jetzt mit Wolle.“ Für das Portrait, das sie auf der Supertalent-Bühne präsentiert, hat Steffi ca. 3 Wochen und 50.400 Knoten benötigt. Ob das Ergebnis von Steffis Arbeit der Jury gefällt?
Vor ihrem Comeback hat sie selbst am meisten Respekt: „Ich würde Sarah gerne wiedersehen und bin ziemlich aufgeregt“, gesteht Nina Richel (26) aus Hildesheim vor ihrem Auftritt. Gemeinsam mit Jurorin Sarah Lombardi nahm Nina in der 8. Staffel DSDS teil und schaffte es damals als eine der besten zehn Sängerinnen und Sänger bis in die Mottoshows. Doch es folgte ein frühes und unfreiwilliges Aus, denn auf ärztliches Anraten hin wurde Nina aus dem Wettbewerb genommen. Nachrückerin war Sarah Lombardi, damals Engels, die hinter Pietro Lombardi auf dem zweiten Platz landete. Das Schicksal der beiden Frauen ist verknüpft, findet Nina, die heute hauptberuflich in der Gastronomie arbeitet: „Wir haben eine gemeinsame Zeit mit Höhen und Tiefen gehabt, die uns ein Stück weit auch verbunden haben.“Denn ohne Nina wäre Sarahs Weg anders verlaufen – und wer weiß: Ob Sarah heute auf dem Jurystuhl bei „Das Supertalent“ sitzen würde? Wird Sarah Lombardi ihre ehemalige Konkurrentin erkennen? Und was wird Poptitan Dieter Bohlen zu Ninas Comeback sagen?
„Seilchenspringen ist nicht nur für Mädchen“, findet Jens (22). Er, Shana (26) und Kasper (25) aus dem belgischen Oudenaaerde haben sich über ihr gemeinsames Hobby „Rope Skipping“ kennengelernt. Seit 2012 sind sie als Team unterwegs, nehmen an internationalen Wettkämpfen teil und trainieren dafür bis zu dreimal pro Woche. Inzwischen sind die drei auch sehr gute Freunde. „Das Tolle am Rope Skipping sind die vielen unterschiedlichen Aspekte: Du musst beweglich sein, aber auch schnell. Und du musst Kraft haben“ erklärt Shana ihre Faszination für den Sport.
Seit 1986 übt Sead Abdagic (62) aus Arnsberg bereits den Beruf des Croupiers aus. Der gebürtige Bosnier leitet mittlerweile eine eigene Firma, die sich damit befasst, für diverse Events sowohl Equipment als auch die dazugehörigen Croupiers zu vermieten. Nun möchte Sead auch vor der Supertalent-Jury mit seinen Chip-Tricks „All In“ gehen.
Batyr (27) und Marlen (24) sind Artisten aus dem fernen Kasachstan. Die beiden trainieren seit sieben Jahren gemeinsam und sind auch privat sehr gute Freunde. „Das Supertalent ist eine der größten Shows, deswegen ist es eine große Ehre für uns, hier aufzutreten“, so Batyr. Die beiden Zirkusartisten wollen Jury und Publikum mit einer kraftvollen Partnerakrobatik begeistern.
„Bei großen Menschenmengen habe ich Lampenfieber“, so Hakan Eren (29) aus Wuppertal. „Da bin ich von Natur aus sehr nervös.“ Der 29-Jährige hat dieses Jahr den Abschluss an der Kunstakademie gemacht und arbeitet bereits seit sechs Jahren als Ballonkünstler. Rund 300 außergewöhnliche Kreationen gehören zu seinem Repertoire, unter anderem macht er Masken aus Ballons, die man sich aufsetzen kann: „Für so ein Gesicht aus Ballons brauche ich 15 Minuten.“ Außerdem unterrichtet Hakan Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren an einer Privatschule für Musik und Kunst. „Du musst wirklich nicht nervös sein“, verspricht Sarah Lombardi dem sichtlich aufgeregten Wuppertaler. Ob Hakan es schafft, die Jury für seine Kunst zu begeistern?
Entertainerin Wendi Superstar (28) aus Spanien hat ein ganz besonderes Talent, mit dem sie zunächst nur im kleinen Kreise und vor Freunden aufgetreten ist. Inzwischen zeigt sie ihr Können auch vor einem großen Publikum: Sie lässt zu rhythmischer Musik ihre Brüste zucken und kreisen! „Mal etwas anderes“, staunt Bruce Darnell und findet: „Wir suchen ja immer das Außergewöhnliche.“ Ob die Entertainerin die Jury mit ihren Qualitäten überzeugen kann? Die zweite Show von „Das Supertalent“ zeigt RTL am Samstag um 20:15 Uhr.