Gino Badagliacca sorgte in der ersten Staffel von „Das Supertalent“ für Gänsehaut und hat es sogar ins Finale geschafft. Als „singender Pizzabäcker“ wurde er damals in der RTL-Show deutschlandweit bekannt. Nun ist der Musiker verstorben.
Als „singender Pizzabäcker“ begeisterte Gino Badagliacca ein Millionenpublikum bei „Das Supertalent“. Mit „Nessun Dorma“ aus Puccinis Oper „Turandot“ hatte er 2007 auch Jury-Mitglied Dieter Bohlen überzeugt. Am Ende erreichte er den vierten Platz in der Show. Nun ist seine Stimme für immer verstummt: Im Alter von 84 Jahren ist der Sänger am 26. März 2024 verstorben, wie das Westfalen-Blatt berichtet. „Wir werden dich immer tief im Herzen tragen“, schreibt seine Familie in einem Statement.
Gino Badagliacca hatte ein bewegtes Leben
Er kam als Gastarbeiter nach Deutschland und arbeitete zunächst auf Baustellen. Später eröffnete er eine Pizzeria in Gütersloh. Für hunderte Schülerinnen und Schülern war das Lokal nach einem anstrengenden Schultag die erste Anlaufstelle. „Wie immer?“, soll er seine Stammgäste gefragt haben und bereitete dann mit routinierten Handgriffen Pasta oder Pizza zu. Bereits vor einigen Jahren hat er die Pizzeria an seine Nachfolgerin weitergegeben.
Als er damals von Sizilien nach Gütersloh kam, packte ihn das Heimweh. „Wissen Sie, was Heimweh ist? Wenn Sie irgendwo sind und die Heimat fehlt und dann fahren sie jeden Abend zum Bahnhof nach dem Feierabend und gucken Sie die Züge, die vorbeikommen. Da hält in Gütersloh immer dieser Zug Amsterdam – Mailand. Riesige Räder. Und wo der Zug losfuhr: Wumm Wumm, und da sagte ich zu meinem Kumpel: ‚Vier Uhr fünf nach Mailand und wir sind hier.‘ Das ist Heimweh“, erklärte er gegenüber Deutschlandfunk.
Die Leidenschaft zur Musik
Bei einem Spaziergang durch Gütersloh ist er auf ein Lokal gestoßen, aus dem Pianomusik klang. Dort sang er später regelmäßig. In dem Lokal hat Gino Badagliacca seine Frau kennengelernt. Seiner Leidenschaft als Sänger ging er bei privaten Anlässen als auch beim Männergesangverein Harmonie nach. Gütersloh ist seine Heimat geworden – hier leben seine Frau, sein Sohn sowie seine Enkel. Laut dem Westfalen-Blatt wollte er seinen Geburtsort Termini Imerese bei Palermo besuchen – es ist nicht bekannt, ob er den Plan vor seinem Tod umgesetzt hat.
Dieter Bohlen schwärmte von dem „singenden Pizzabäcker“
Später bewarb er sich für „Das Supertalent“. In Gütersloh sah man ihn immer wieder mit dem Fahrrad und wurde oft auf seine Auftritte im Fernsehen angesprochen. Zwar hatte Gino Badagliacca im „Supertalent“-Finale im Jahr 2007 das Nachsehen – aber Dieter Bohlen schwärmte von dem „singenden Pizzabäcker“ und bekam Gänsehaut.