Im Netz ist man auf den Begriff „Swaffeln“ gestoßen und hat nun große Fragezeichen in den Augen? Es handelt sich dabei um einen kuriosen Trend, welcher im Netz viral ging. Was ist damit aber genau gemeint?
Sex-Trends gibt es viele. Einige sind ziemlich abenteuerlich, andere dafür ziemlich kurios – dazu zählt wohl auch „Swaffeln“. Der Begriff tauchte in den vergangenen Jahren immer wieder in diversen sozialen Netzwerken auf und erlangte erstmals im 2008 große Bekanntheit. Das Wort kommt aus den Niederlanden und verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
Das steckt hinter dem Begriff „Swaffeln“
„Swaffeln“ ist eigentlich einfach erklärt und ziemlich simpel umzusetzen: Man schlägt seinen halb erigierten Penis gegen ein Objekt oder an Personen. Worauf die Wahl fällt, bleibt dem Swaffeler selbst überlassen – von einem Stuhl bis hin zum Sexualpartner (vorausgesetzt es wird gewollt) ist alles erlaubt.
Durch einen Niederländer wurde die Technik bekannt
Die Technik wurde durch einen 17-jährigen Niederländer bekannt. Dieser schlug auf einer Studienreise durch Indien sein bestes Stück gegen eine Mauer des Taj Mahal. Dabei filmte er sich – das Video ging damals in sozialen Netzwerken wie Reddit und 4chan viral. Der Clip wurde auch bei YouTube zum Selbstläufer. „Ich bin der erste Mann der Welt, der den Taj Mahal swaffelt“, sagte er damals. Im Jahr 2008 wurde „Swaffeln“ sogar zum Wort des Jahres in den Niederlanden gekürt.
„Swaffeln“ ging viral – jedoch mit Konsequenzen für den Studenten
Nachdem das Video viral gegangen war, wurde der Student wenig später des Rotterdamer EuroCollege verwiesen. Es folgte zudem die sofortige Exmatrikulation, wie WELT berichtet. Die Universität entschuldigte sich beim indischen Botschafter in den Niederlanden für die Beleidigung des Weltkulturerbes. Da er das Ansehen der Schule beschädigt habe, behielt sich diese rechtliche Schritte gegen den damals 17-Jährigen vor.
Die Absurdität nahm dann weiter ihren Lauf: MTV Niederlande produzierte mit der Musikgruppe „Las Vegas Crew“ einen Song namens „Swaffelen“. Der niederländische Privatsender BNN rief einen nationalen „Swaffeltag“ aus. In der Fernsehsendung „Spuiten en Slikken“ wurden Zuschauer aufgerufen, eigene Videos von „geswaffelten“ Objekten zu veröffentlichen.
Was hat es mit der Wortherkunft auf sich?
Über die Wortherkunft scheiden sich die Geister. Der niederländische Lexikologe Ton den Boon vermutet laut dem Portal desired, dass sich das Wort aus den niederländischen Worten „swing“, „sway“ und „swoop“, sowie den deutschen Worten „Schwanz“ und „Schweif“ entstanden sei. Andere vermuten, dass das Wort aus einer flämischen Region Belgiens stammt. Ein Synonym für „Swaffeln“ ist übrigens „Turkey Slap“. Es mag sein, dass sich die Holländer mit dem damaligen Hype rund um „Swaffeln“ etwas blamiert haben – aber sie können immer noch über sich selbst lachen.
Quellen: Eigene Recherche, WELT, desired, Wikipedia