von
KUKKSI TEAMam
Nicht jede Eisdiele bietet qualitativ hochwertiges Eis an. Hinweise wie „eigene Herstellung“ können Kunden in die Irre führen. Denn Eisdielen tricksen oft ihre Kunden aus.
Ein Eis aus der Eisdiele kann erfrischend sein – nicht nur Kinder können der cremigen Masse widerstehen, sondern auch Erwachsene. Wenn es ums Eis geht, gibt es allerdings enorme Qualitätsunterschiede. Doch woran erkennt man eigentlich, was wirklich gutes Eis ist?
Das steckt wirklich hinter der Bezeichnung „aus eigener Herstellung“
Viele Eisdielen werben mit Hinweisen wie „aus eigener Herstellung“ oder „selbst gemacht“. Dahinter können jedoch oft leere Versprechungen stecken. Laut der Verbraucherzentrale reicht es nämlich aus, wenn das Eis mit Fertigpulver selbst vor Ort angerührt wird. Auch eine fertige Grundeismasse mit Dextrose und Bindemitteln kann mit dem Hinweis „eigene Herstellung“ verkauft werden. Eisdielen sind also nicht verpflichtet, das komplette Eis selbst herzustellen – sie haben aber mehrere Optionen, um damit zu werben.
„Die Möglichkeiten reichen vom Anrühren eines fertigen Pulvers über das Anreichern einer fertig gelieferten Grundeismasse mit weiteren Zutaten wie Früchten, Nüssen oder Schokolade bis hin zur handwerklichen Produktion von Eis aus den jeweils erforderlichen Zutaten“, schreibt die Verbraucherzentrale auf ihrer Website. In Hessen reicht es sogar aus, wenn man Eispulver vor Ort anrührt – sogar dann dürfen Eisdielen mit „selbstgemachten“ Eis werben.
Die meisten Eisdielen präsentieren ihre Sorten optisch ansprechend und legen darauf Nüsse oder Früchte. Mit Hinweisen wie „aus eigener Herstellung“ werden Kunden in die Irre geführt und macht es schwer, qualitativ gutes Eis zu erkennen. Da hilft es nur, wenn man vor Ort nachfragt, ob das Eis wirklich aus eigener Herstellung stammt.
Vorsicht bei diesen Eissorten
Besonders aufpassen sollte man bei Nusseis aufpassen. Denn der Nussanteil muss bei mindestens fünf Prozent liegen, wie es in den Speiseeis-Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs heißt. Im Labor wurde herausgefunden, dass viele Eisdielen geschummelt haben, wie das NDR-Verbrauchermagazin „Markt“ aufdeckte. Demnach hätte das Eis nur mit der Bezeichnung „Eis mit Nussgeschmack“ verkauft werden dürfen.
In Pistazien-Eis stecken oft gar keine Pistazien
Ebenfalls wurde aufgedeckt: In Pistazien-Eis stecken oft gar keine Pistazien. Stattdessen enthielt die Eissorte viele Zusatzstoffe. Darunter befanden sich sogar Aromastoffe, die in der EU gar nicht für Lebensmittel zugelassen sind. Bei der Sorte greifen Eisdielen oft in die Trickkiste, denn Pistazien sind ziemlich teuer – stattdessen wird das günstige Benzaldehyd ins Eis gemixt. Der Stoff schmeckt nach Bittermandel und Marzipan.
An diesen Indizien erkennt man Qualitätsmängel
Ob sich ein Blick in die Zutaten lohnt? Auch das ist kompliziert. Denn Eisdielen sind nur verpflichtet, Allergene und einzelne Zusatzstoffe wie Farbstoffe anzugeben. Grelle sowie bunte Farben könnten ein Hinweis dafür sein, dass das Eis industriell und mit Zusatzstoffen hergestellt wurde.
Wenn es sich das Eis dagegen in die Höhe türmt, kann es auch auf den Einsatz von Emulgatoren hinweisen und sorgen dafür, dass das Eis nicht so schnell schmilzt – auch das ist also nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. Wenn das Eis in der Hand sehr langsam schmilzt, kann das ebenfalls für den Einsatz von Emulgatoren hindeuten.
Wenn man eine gute Eisdiele erkennen will, sollte man nicht nur einen Blick auf das Eis werfen. Denn auch andere Dinge sind entscheidend – die Eisportionierer und -behälter sowie die Schürzen spielen ebenfalls eine Rolle. Denn sind diese dreckig oder wirken verunreinigt, deutet das auf eine mangelnde Hygiene in der Eisdiele hin. Demnach könnte die Keimanzahl im Eis besonders hoch sein.