WARNUNG DER REDAKTION | In diesem Artikel wird selbstverletzendes Verhalten thematisiert. Das kann für einige User*innen – insbesondere für Menschen mit Borderline – erschreckend sein. Es handelt sich zudem um einen persönlichen Erfahrungsbericht und soll keinesfalls Betroffene stigmatisieren.
TRIGGER-HINWEIS FÜR BORDERLINER | Wenn du selbst an der Krankheit leidest, solltest du diesen Artikel möglicherweise nicht lesen.
Hilfe, ich war mit einem Psycho befreundet! So könnte man das Ganze wohl nennen. Bereits vor einigen Monaten berichtete ich in „KUKKSI Stories“ über einen Kontakt zu einem Borderliner. Nach Monaten des Kontaktabbruchs verlor er plötzlich die Kontrolle. Im Netz. Öffentlich. Für alle. Die ganze Geschichte…
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung, kurz BPS, wird auch als emotional instabile Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Der Begriff „Border“, also „Grenze“, ist sehr passend. Denn Erkrankte schwanken zwischen den Extremen – zwischen Nähe und Distanz oder auch Liebe und Hass. Letzteres trifft in meinem Fall zu. Wenn es nach einem Borderliner geht, würde er mich am liebsten nicht mehr lebend sehen – aber von vorn.
Die Story in der Kurzfassung: Im Jahr 2020 lernte ich jemanden über eine Dating-Plattform kennen. Eigentlich wirkte er nett, wir verstanden uns und konnten schnell über alles reden – man hat sich eben vertraut. Sein Verhaltensmuster war jedoch schon von Beginn an auffällig – irgendwann kam dann die Diagnose: Borderline! Man musste irgendwie lernen, damit umzugehen und dennoch sind wir zumindest in den meisten Situationen gut klarkommen. Anders sah es dann aus, als der Kontakt nach 1,5 Jahren abbrach. Bei einem Kontaktabbruch ist man für Borderliner das größte Hassobjekt – denn es ist genau das, vor was Erkrankte mit der Persönlichkeitsstörung große Angst haben: Zurückweisung oder Ablehnung. Und dann kann es eben passieren, das man dem anderen bewusst schaden will – was in meinem Fall zutrifft. Es werden Lügen erfunden, falsche Tatsachen behauptet, manipuliert andere gegen den anderen (Also gegen mich) und verdreht eben die Tatsachen komplett.
Im November kam es dann plötzlich zu einem Eklat – 5 Monate nach dem Kontaktabbruch aus dem Nichts. In einer App wurde ich von dieser Person ohne irgendeinem Grund verbal angegriffen. Was in ihm dabei vorging – unklar. Seine öffentlichen Posts trotzten nur so von Lügen und unwahren Behauptungen. Aber das bestätigen auch immer wieder Experten, dass einige Borderliner auf Lügen zurückgreifen, um sich in ein gutes Licht darzustellen und andere bewusst schaden wollen. Einige Beispiele:
Behauptung 1: Ich landete oft in der Notaufnahme wegen irgendwelchen Typen. Fakt: LÜGE! Oft?! Das kam zwar mal vor – aber: Genau genommen einmal. Die anderen Aufenthalte waren unter anderem eine Attacke oder homophobe Angriffe wegen meines Styles – aber das hat er natürlich bewusst verschwiegen. Wenn man Typen mit homophoben Angriffen vergleicht, ist das moralisch gesehen schlichtweg einfach komplett daneben.
Behauptung 2: In unseren Benutzernamen tragen wir ein Wort gemeinsam und ich solle doch kreativer sein. Fakt: LÜGE! Dass ich ihn damals gefragt habe, als wir noch gut standen und das abgesprochen war, hat er ebenfalls bewusst verschwiegen.
Behauptung 3: Eine Freundin schrieb auf seinem Profil, dass er einer der nettesten Personen sei und immer an falsche Menschen gerät. Fakt: MANIPULATION! Denn: „Freunde“ von ihm kennen nur seine Variante und das Borderliner ihr Umfeld manipulieren, um sich in ein gutes Licht zu rücken aufgrund der Angst, zurückgewiesen werden, ist kein Geheimnis und bestätigen auch immer wieder Experten und Psychologen. Das zeigt, wie sehr die Manipulation in seinem Umfeld bereits fortgeschritten ist.
Behauptung 4: Er meinte, dass es so klingen würde, dass ich mit ihm über irgendwas reden wolle. Fakt: LÜGE! Klar, ist es besser, miteinander zu reden, als öffentlich einen Blödsinn von sich zu geben – das wäre zumindest der deutlich sinnvollere Schritt gewesen. Aber: Er hatte auf meine Posts geantwortet und ich nicht auf seine – er reagiert auf Posts, aber es wird eben dann behauptet, der andere wolle mit ihm reden. Ein Widerspruch in sich.
Behauptung 5: Es drehe sich nur um mich. Fakt: LÜGE! Sagt jemand, der gerne seine Probleme in den Mittelpunkt stellt. Aber das, was auf einen selbst zutrifft, schieben Borderliner eben gerne auf andere.
Behauptung 6: Ich schiebe alle ab, die mich kritisieren. Fakt: LÜGE! Das ist eine ganz grobe falsche Tatsachenbehauptung. Denn neben ihm gab es nur einen anderen Kontaktabbruch – so viel zu dem Wort „alle“. Das hatte aber ganz andere Gründe und nicht, weil man kritisiert wurde. Eine Geschichte, wo er die Hintergründe absolut nicht kennt – aber hauptsache erstmal irgendwas öffentlich im Netz behaupten.
Ich gehe bewusst nicht auf seine Probleme ein – aber schildere Behauptungen bezüglich auf meine Person und zeige auf, wie deutlich das Schwarz-Weiß-Denken bei einigen Borderlinern ist oder auch, dass man sich nach außen hin nett gibt, aber im Inneren doch ein Biest ist – was nicht mal direkt etwas mit der Person an sich zu tun hat, aber die Krankheit auslöst oder beziehungsweise zu den Symptomen zählt.
Um es direkt klarzustellen: Es sind nicht alle Borderliner so. Ich kenne zwei andere Menschen, die ebenfalls an der Krankheit leiden und mit denen man super klarkommt. Aber es gibt eben auch die anderen Borderliner, die zur tickenden Zeitbombe werden können, lügen, manipulieren und andere Menschen bewusst schaden wollen. Borderliner, die einen am liebsten im Grab sehen würden, da man für diese das größte Hassobjekt ist. An so jemanden bin ich eben auch geraten. Nicht die Person, aber die Krankheit arbeitet gegen Menschen und nicht mit Menschen – ein normales Verhältnis, ein Miteiander oder eine sachliche Kommunikation ist daher kaum möglich. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass ich einige Fehler gemacht habe – natürlich habe ich diese gemacht. Aber diese öffentlichen Behauptungen, die aufgezählt wurden, zählen dazu definitiv nicht.
HINWEIS DER REDAKTION | Der Artikel ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung! Der Inhalt von KUKKSI darf nicht dafür verwendet werden, eigenständig Diagnosen zu stellen – das kann nur ein ausgebildeter Arzt.
HINWEIS DER REDAKTION | Du leidest selber an Depressionen oder hast Selbstmord-Gedanken? Dann kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhältst du anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern.